Eine beliebte Legende besagt, dass die in Südspanien gelegene Stadt Sevilla vom griechischen Helden Herakles gegründet worden sei. Vermutet wird, dass die fruchtbare Gegend am längsten Fluss von Andalusien, dem Guadalquivir, von den Phöniziern besiedelt wurde und bereits zur Zeit der Antike ein wichtiges Handelszentrum war mit Namen Hispalis.
Seit der Römerzeit verbindet der camino Via de la Plata die nordspanische Stadt Astorga mit Sevilla, seit dem Mittelalter steht die historische Route Via de la Plata auch für Jakobspilger-Weg.
Mit rd. 700td.EW gilt Sevilla heute als viertgrößte Stadt in Spanien. Die Metropole in der gleichnamigen Provinz Sevilla liegt in einer weiten Ebene am Guadalquivir, dieser ist bis Sevilla schiffbar und hat zur mittelalterlichen Pilgerzeit sicherlich den einen oder anderen Santiago-Pilger über den Wasserweg Richtung Pilgerziel Jakobsgrab gebracht.
Die pittoreske Altstadt Sevillas mit ihren engen Gassen und regelmäßigen Plätzen zeigt viele stumme Zeitzeugen. Besonders erwähnenswert: die weltgrößte gotische Kathedrale Maria de la Sede und der prächtige Königspalast.
Von der alten, mit 66 Türmen versehenen Ringmauer, die die innere Stadt einst umgab, sind heute nur noch Reste vorhanden.
Sevilla ist weltberühmt durch die Feierlichkeiten in der Semana Santa.
Historische Hinweise auf die Geschichte von Sevilla finden sich auch in der kulinarischen Sparte, gilt Sevilla doch als Ursprungsort der in ganz Spanien beliebten Spezialitäten „Tapas“.
Ein „nettes Mitbringsel“ aus Sevilla sind u.a. süße Spezialitäten wie beispielsweise Tortes de Aceite, Pestiños, Cortadillos, Torrijas. Solche „Gaumenfreuden“ finden ihren Ursprung meist in maurischen Rezepturen.
In Sevilla führt von der Kathedrale aus ein Jakobsweg, die sog. Ruta bzw. Via de la Plata, als derzeit einziger begehbarer Weg in Andalusien bis Granja de Moreruela (Kastilien-Léon) dort teilt sich die Ruta de la Plata in zwei Wegstrecken Richtung Santiago de Compostela zum Grab des HL. Jakobus.
Der Ruta de la Plata weiter nach Norden folgend verläuft die Wanderroute Via de la Plata bis Astorga, wo man auf den berühmten Camino frances, dem von den Pyrenäen nach Westen verlaufenden Jakobsweg, stößt. Der Wanderstrecke westlich folgend führt die Route ab Granja de Moreruela über Puebla de Sanabria und Ourense, diese noch wenig frequentierte, ruhigere Alternativroute wird gerne auch Camino Sanabrés bzw. Ruta Sanabria bezeichnet.
|