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Mittelalter - ein paar Fakten

Konstantinische Wende sowie Mittelalter
… ein paar Fakten zusammengetragen …


313 Das so genannte Mailänder Toleranzedikt oder Zwei-Kaiser-Edikt, vereinbart zwischen Konstanin I (dem Kaiser des Westens) und Licinius (dem Kaiser des Ostens) gewährt sowohl den Christen als auch überhaupt allen Menschen freie Vollmacht, der Religion anzuhängen, die ein jeder für sich wählt.
325 Nach dem "Apostelkonzil" um 44/49 (Apostel Paulus) findet zum ersten Mal wieder ein Konzil statt - > 1. Konzil von Nicäa unter Kaiser Konstantin

(siehe Helena sowie Edikt von Mailand)
330 Konstantin I verlegt seinen Kaisersitz in Rom nach Konstantinopel
333 Ein christlicher Pilger begibt sich von Bordeaux aus auf die Reise nach Jerusalem. Die Pilgerroute hält er in einem Buch fest - > Itenarium Burdigalense
334 Die Geburtskirche in Bethlehem wird fertiggestellt
335 Die Grabeskirche in Jersualem wird fertiggestellt
347 Das Römische Reich wird von zwei Kaisern beherrscht: Im Osten regiert Constantius II, im Westen Constans – beides Söhne von Konstantin I ("dem Großen").
354 Augustinus von Hippo wird geboren Er wird in der Zeitenwende zwischen Antike und Mittelalter nicht nur bedeutender Kirchenlehrer sondern auch wichtigster Philosoph seiner Zeit (354-430). Zunächst war Augustinus von Hippo Lehrer (Thagaste, Karthago, Rom und Mailand) und von 395 bis zu seinem Tod Bischof Hippo Regius. Augustinus hat viele theologische Schriften verfasst, die zu einem großen Teil erhalten sind. Diese Schriften bilden für Augustinus eine Einheit; der christliche Glaube ist ihm Grundlage der Erkenntnis „glaube, damit du erkennst“ bzw. „ich glaube, um zu erkennen“). Seine „Bekenntnisse“ sind einer der einflussreichsten autobiographischen Texte der Weltliteratur. Seine Theologie wird die Lehre fast aller westlichen Kirchen prägen. "Novum Testamentum in Vetere latet, et in Novo Vetus patet" - >

„Das Neue Testament liegt im Alten verborgen, das Alte wird im Neuen aufgedeckt/offenbar.“

Mittelalter
375 - 568 Beginn der Völkerwanderung

Anlass der Völkerwanderung ist 375 die Vernichtung des Ostgotenreiches durch die Hunnen in Südrussland
377 Flavius Arcadius wird als Sohn des Theodosius I auf der iberischen Halbinsel geboren. Er wird später (395-408) Kaiser des oströmischen Reiches werden - > Kaiser Arcadius
380 Kaiser Theodosius I erklärt das Christentum mit dem Dreikaiseredikt zur neuen und einzigen Staatsreligion des römischen Reiches. (Heidnische Kulte siehe 391)
384-399 Siricius ist Papst in Rom.

Flavius Honorius wird 384 als Sohn des Kaisers Theodorus geboren (Ravenna,Italien) und später Kaiser im weströmischen Reich werden (395-423) - > Kaiser Honorius
391 Unter Theodorus I werden alle heidnischen Kulte verboten

Germanenmission

Christen sehen Juden nach wie vor als „Gottes- bzw. Christusmörder“. Zwangsbekehrung von "Nichtchristen" durch Zwangstaufen

Kirchenkonzile werden bis ins 7.Jh. zahlreiche Edikte erlassen, die den Kontakt mit Juden und deren Einfluss unterbinden sollen. Entspr. kann jeder Bürger Juden durch Anzeige gerichtlich verfolgen lassen. Mission, Erwerb und Besitz christlicher Sklaven und Bekleidung öffentlicher Ämter sind Juden verboten, Mischehen werden diskriminiert, das Vermögen muss vorrangig an getaufte Kinder vererbt werden. Die entsprechenden Kaisererlasse von 315 bis 429 wurden im Codex Theodosianus, danach im Codex Iustinianus gesammelt und wurden so zum Vorbild mittelalterlicher Judenpolitik.

Auf der Rückfahrt ihrer Pilgerreise nach Rom wird die bretonische Prinzessin Ursula mitsamt ihren Gefährtinnen von den derzeitigen Köln-Belagerern, den Hunnen, ermordet.
395 Augustinus von Hippo

wird Bischof von Hippo Regius. Augustinus wird im Laufe seines Lebens viele theologische Schriften verfassen, die für Augustinus eine Einheit bedeuten. Der christliche Glaube ist ihm Grundlage der Erkenntnis „glaube, damit du erkennst“ bzw. „ich glaube, um zu erkennen“). Seine Theologie wird die Lehre fast aller westlichen Kirchen prägen. "Novum Testamentum in Vetere latet, et in Novo Vetus patet" - > „Das Neue Testament liegt im Alten verborgen, das Alte wird im Neuen aufgedeckt/offenbar.“
395 Kaiser Theodosius I. stirbt überraschend in Mailand. Teilung des „Imperium Romanum“ – sog. römische Reichsteilung in ein östliches und ein westliches Römisches Reich.

Ein Sohn des Theodosius I, Flavius Honorius, wird Nachfolger des Theodosius I für das westliche römische Reich (Kaiser Honorius), der ältere Bruder, Arcadius, wird Kaiser im oströmischen Reich.. Der Leichnam von Theodosius wird ins oströmische Reich, nach Konstantinopel (heute Istanbul), überführt, wo der ältere Bruder von Honorius, Arcadius, seit kurzem Kaiser des oströmischen Reiches ist.
396 Auf einer römischen Synode wird unter Papst Siricius unter anderem festgelegt, künftig seien Bischöfe nur noch von mehreren Bischöfe und mit Zustimmung von Rom zu weihen. Auch weist Siricius nochmals nachdrücklich auf die Vorschriften des Zöllibats hin.
um 399 Papst Siricius stirbt
408 Arcadius, Kaiser des oström.Reiches stirbt, sein Sohn Theodosius wird sein Nachfolger

Das 4.und 5.Jh. ist im Hinblick auf Pilgerorte und Pilgerwege in Europa u.a. bemerkenswert durch

Wandermönche -

Eremiten und Missionare wie z.B.

Patrick von Irland, Bonifatius, Disibodus, Justus von Canterbury, Virgil von Salzburg, Wendelin, Willehad Willibrord.
418 Bonifatius I. wird Papst in Rom (418-422). Eulalius wird Gegenpapst (418-419) Bonifatius I. wird durch Kaiser Honorius (Sohn des Kaiser Theodorus) zum rechtmäßigen Papst ernannt.
431 Konzil von Ephesos, einberufen vom oströmischen Kaiser Theodosius II


440-461 Leo I. ist Papst in Rom. Leo I. gehört zu den bedeutendsten Patriarchen Roms im 5.Jh., in die Geschichte geht er als " Leo der Große" ein
449 In diesem Jahr sollte sich das Schicksal für Britannien entscheiden.


451 Konzil von Chalcedon -

dieses führt letztendlich zum Schisma zwischen der Reichskirche* und der altorientalitschen Kirchen (*später orthodoxe und römisch-kath.Kirche) Das christologische Bekenntnis des Konzils von Chalkedon setzt in den Kirchen, die es anerkennen, den Rahmen für alle weiteren Entwicklungen i.d.Lehre (und Kirche) von Jesus von Nazareth
um 466 Chlodwig wird geboren
482 Chlodwig wird Nachfolger seines Vaters Childerich als Teilkönig der salischen Franken
498 Chlodwig I, König der Franken, lässt sich durch den Einfluss seiner burgundischen Gemahlin Chlothilde in Reims durch Bischof Remigius taufen

Durch die expansive Machtpolitik der Franken verbreitet sich der "neue" katholische Glaube in weiten Teilen Mitteleuropas.
507-510 Chlodwig erobert mit burgundischer Hilfe das Westgotenreich bis zu den Pyrenäen, alle anderen fränkischen Gaukönige (zuletzt um 510 den in Köln residierenden rheinfränkischen König) wurden unterworfen bzw. beseitigt - noch kurz vor seinem Tod den in Köln residierenden rheinfränkischen König (510), nachdem er bereits 486/87 durch seinen Sieg über den letzten römischen Statthalter in Gallien, Syagrius, bei Soissons den noch römischen Teil Galliens zwischen Somme und Loire gewonnen hatte.
511 Chlodwig I beruft ein Bischofskonzil nach Orléans ein, das Glaubensfragen und die Kirchenorganisation im Frankenreich regelt. Chlodwig stirbt in Paris. Das Fränkische Reich wird unter seinen vier Söhnen aufgeteilt.
515 Das Kloster Saint-Maurice (heute im Schweizer Kanton Wallis) wird gegründet

Hinweis siehe Pilgerorte


516 Der ostgotische König Theodahad möchte mit aller Macht vermeiden, dass ein mit Konstantinopel verbündeter Papst auf den Stuhl in Rom kommt– so setzt er Silverius als Papst durch, bevor Vigilius in Rom eintrifft. Vigilius wird erst nach dem Tod von Silverius, ca. 1 1/2 Jahre später, allgemein akzeptiert.

Der Aufstieg der Karolinger zur führenden Adelsfamilie Europas beginnt bereits im 6. Jh.
um 555 Wendelin (einer der ersten "Leute des Weges im Mittelalter") wird in Schottland geboren
568-774 Die Langobarden fallen in Norditalien ein und gründen 568 das Langobardenreich.
580 Pippin "der Ältere" wird geboren. Sein Weg zur Macht wird 613 beginnen
um 582 Arnulf von Metz wird in Lothringen ( i.d.N.von Nancy) geboren
612 Arnulfs Frau verabschiedet sich ins klösterliche Leben, Arnulf selbst wird Priester
613 Zusammen mit Pippin d.Ä. legt Arnulf von Metz den Grundstein für den Aufstieg der späteren Karolinger, indem er den neustrichen König Clothar II gegen die in Austrasien und Burgund herrschende Witwe König Sigiberts I , Brunihild, zu Hilfe ruft.

Arnulf gilt als "Stammvater der Karolinger" (siehe auch 614, 686-> Karl Martell)
614 Arnulf von Metz wird Bischof von Metz (bis 629)
629 Dagobert I, König der Franken, und Sohn von Clothar II, König von Austrasien, zieht nach Neustrien, um die Herrschaft im gesamten Frankenreich anzutreten

Pippin und Arnulf büßen ihren Einfluss in die Geschehnisse weitgehend ein, Arnulf geht nach Remiremont (oberes Moseltal, Vogesen), wo er stirbt und vorläufig auch beerdigt wird (Seine Reliquien werden später nach Metz überführt) Remiremont (Rumberg) wird später (9.Jh.) eines der wichtigsten Klöster im Heiligen Römischen Reich werden und auch - wie alle Klöster - einmal wichtige Pilgerstation in der "Blütezeit des Mittelalterlichen Pilgerwesens"

Hinweis: Peregrinatio
ca.685 Der irisch-angelsächsische Wanderprediger Killena (Kilian, der "Apostel der Franken" ) ist einer der ersten, die zusammen mit zwei Weggefährten (Kolonat u. Totnan) in "Mainfranken" das Evangelium predigen.
686 Karl Martell

wird als Nachkomme der Arnulfinger in Wallonien geboren. Die Arnulfinger sind die Nachkommen von Bischof Arnulf von Metz
687 König Rekkared I. (Westgoten) geht zum Katholizismus über, um die Kluft zwischen den bis dahin arianischen Westgoten und der romanisch-katholischen Bevölkerung zu überbrücken
754 Pippin gegen die Langobarden zu Felde und siegte. Der erste Friede von Pavia, den Pippin mit Aistulf aushandelte, sah eine bedingungslose Herausgabe der Ländereien der Kirche an Papst Stephan vor. Der Papst wurde bei seiner Rückkehr nach Rom wie ein Held gefeiert.

Der Eremit Wendelin pilgert ins Saarland nach Tholey (wo er 617 als Abt sterben wird)

Hinweis: Peregrinatio religiosa

Das gesamte Abendland war im 8.Jh. noch nicht gleichartig christianisiert.

Die Macht und die Größe von Gott bedeutete für die Menschen in dieser Zeit eine existentielle Komponente. So wurde Mythenkraft aus der Vergangenheit in der einfachen Bevölkerung immer noch bewahrt – so, auch in Spanien, das im frühen Mittelalter aufgrund von Hunger und Pest so geschwächt war, dass im Jahre 711 n.Chr. maurische Armeen ins Land eindringen und einige Bereiche im Laufe der nächsten Jahre erobern konnten.
711 Nach dem Tod des Frankenkönigs Childebert III wird dessen Sohn Dagobet III sein Nachfolger; er ist erst 10 Jahre alt, eigentlicher Regent ist daher der Hausmeier Pippin der Mittlere. Die Muslime unter Tariq ibn Ziyad landen in Andalusien.

Die arabischen Invasoren schlagen die Westgoten unter Roderich in der Schlacht von Guadalete vernichtend, Roderich fällt in der Schlacht. Diesem Sieg folgt in den nächsten Jahren die Eroberung des Westgotenreichs auf der Iberischen Halbinsel, die auch Roderichs Rivale und Nachfolger Agila II nicht verhindern kann. Kaiser Justinian II, der byzantische Kaiser, wird gestürzt.
732 Die arabischen Heere werden von Karl Martell (Großvater von Karl d. Grossen) bei Tours und Poitiers geschlagen. In den folgenden Jahren kann er im Bündnis mit den Langobarden die arabische Expansion endgueltig zum Erliegen bringen (bis 738).
741 Kurz vor seinem Tod teilt Karl Martell sein Reich zwischen seinen Söhnen aus erster Ehe, Karlmann und Pippin, auf

Papst in Rom ist derzeit Zacharias (bis 752 **)
742 Einer der Enkel von Karl Martell wird als Sohn von Pippin III geboren: Karl I. - Er wird später mächtigster Mann des Abendlandes werden… (Karl der Große)

Concilium Germanicum

Die Bemühungen des angelsächsischen Pilgers Bonifatius, die germanische Kirche zu reformieren, gipfeln in Reformsynoden. Die erste und wichtigste dieser: das Concilium Germanicum. Als Erzbischof und Abgesandter des Papstes leitet Bonifatius die Synode, die an einem unbekannten Ort tagt. Neben Bonifatius nehmen an der Synode noch sechs weitere Bischöfe teil. Unterstützt wird die Synode vom fränkischen Hausmeier Karlmann, dem ältesten Sohn von Karl Martell. Die Beschlüsse der Synode werden von Karlmann als allgemeines Gesetz verkündet.
747 Karlmann, der Bruder Pippins, erklärt, dass er sich in das Kloster Montecasino zurückziehen werde.

Pippin III ist unumstrittener Alleinherrscher.
750 Pippin III entsendet eine Gesandschaft nach Rom, die das Königtum für seine Familie fordert. Papst Zacharias stimmt zu.
751 Pippin III. läßt sich in Soissons sowohl durch die traditionelle germanische Schilderhebung als auch durch die christliche Salbung zum König der Franken ernennen. Der amtierende Karoliner-König Childerich III wird samt seiner Familie ins Kloster geschickt. Mit der Wahl Pippins zum König begann die Königsherrschaft der Karolinger im Frankenreich. Karlmann I. , wird als Sohn von Pippin III und Bruder von Karl dem Großen geboren und nach seinem Onkel Karlmann benannt. Die Karolinger (benannt nach Karl Martell) verdrängen das älteste bekannte Königgeschlecht der Franken, die Merowinger
752 Papstwechsel - Stephan II hat das kürzeste Pontifikat der Geschichte inne (4Tage), er stirbt vor der Weihe; es folgt Stephan III - Pippin entsendet zu dessen Schutz den Bischof von Metz, Chrodegang
754 Stephan III und Frankenkönig Pippin III treffen Anfang Januar in der königlichen Residenz Ponthion aufeinender. Papst Stephan wirft sich Pippin in Büßerkleidern zu Füßen und bittet, dem Volk von Rom im Kampf gegen die Langobarden beizustehen. Bis Mitte April verhandeln Papst Stephan und König Pippin. Pippin und seine Söhne verpflichten sich zur Sicherung Roms und einiger weiterer Gebiete und bestätigen diese als Eigentum des Heiligen Petrus. Der daraus folgende Vertrag wird als

Pippinische Schenkung

in die Geschichte eingehen. Der Kirchenstaat wird mit der Pippinischen Schenkung begründet (Vatikan).

Als Gegenleistung salbt Papst Stephan den König und seine Familie und verleiht ihm und seinen Nachkommen den Titel „patricius romanorum“. Damit war die Basis für die enge Verbindung des römischen Papsttums mit dem fränkischen Königshaus gelegt.

Auf diesem Fundament wird später das römisch-deutsche Kaiserreich errichtet.
768 Nach dem Tode von Pippin III teilt Karl (der Große) sich die Herrschaft mit Bruder Karlmann.
771 Karlmann stirbt, Karl der Große als sein Bruder ist nun Alleinherrscher des gesamten Fränkischen Reichs (Königreich in West- und Mitteleuropa, regiert von ursprünglich Merowingern und nun Karolingern)

Königskrönung Karls d. Grossen in Aachen.
772-804 Sachsenkriege von Karl d. Grossen, 772 Eroberung und Zerstörung der Ermesburg und Zerstörung der Irminsul (auch Irminsäule - heiliger Holzstamm der Sachsen). In der Folgezeit Massentaufen des Adels. Nach päpstlichen Bittgesandschaften rückt Karl 773 in Italien gegen die Langobarden vor.

Christen sehen Juden nach wie vor als „Gottes- bzw. Christusmörder“. Zwangsbekehrung von "Nichtchristen" durch Zwangstaufen, vor allem auf der iberischen Halbinsel - Tausende fliehen
774 Als erster Frankenherrscher pilgert Karl nach Rom. Dort bestätigt er die Zusagen der Pippinschen Schenkung und kehrt nach Pavia zurück, wo er die Kapitulation des Desiderius entgegennimmt und diesen anschl. ins Kloster verbannt. Das langobardische Königreich erlischt, Karl macht sich selbst zum König der Franken und Langobarden.

Im Frankenreich finden Juden zunächst eine sichere Zuflucht. Karl der Große gewährt ihnen kirchlichen Schutz und räumt ihnen als Händler besondere Privilegien ein. Einige Juden werden daraufhin sehr reich. Mancher konvertiert zum Judentum da der Eindruck entsteht, dass es Juden besser ging als ihnen.. Ludwig der Fromme (778-840) stellt die Juden erneut unter seinen Schutz. Doch schon bald müssen sich Juden diesen Schutz erkaufen, so z.B. durch eine Sondersteuer oder so genannte Judenbriefe (u.a. Schutz auf einer Reise - siehe auch Pilgerpass)
782 Blutbad von Verden, Hinrichtung von wie es heißt 4500 aufständischen Sachsen durch Karl den Grossen. Daraufhin erneute sächsische Aufstände, Karl d. Grosse. dringt bis zur Elbe vor.
785 Friedensschluss zwischen Widukind und Karl, Taufe von Widukind, was gleichzeitig das Signal für eine landesweite Christianisierung war.
787 2. Konzil von Nicäa
793 Die Wikingerzeit beginnt mit der Plünderung des Klosters Lindisfarne in England.


799 Nach einer Revolte gegen den umstrittenen Papst Leo III. muss dieser aus Rom fliehen. Karl der Große greift zu seiner Untertuetzung ein, die Attentäter werden Ende des Jahres festgenommen.
800 Pippins Sohn, Karl der Große, wird in der Peterskirche zu Rom durch Papst Leo III. zum römischen Kaiser gekrönt.

Die Krönung Karls des Großen zum Kaiser hat große Bedeutung und wird im Laufe der Zeit weitreichende Folgen für den Werdegang des europäischen Kontinents haben, denn mit dem mittelalterlichen Kaisertum wird die antike Kaiseridee "verchristlicht".

Folge der " Kaiseridee" - > Wiederherstellung des gesamten Römischen Reichs (restauratio imperii), denn 12 Jahre später wird Kaiser Karl auch die Anerkennung der Gleichrangigkeit seines Kaisertitels vom byzantinischen Kaisertum erlangen ***)


802 Lex Saxonum ist das sächsische Gesetz, das den Sachsen, obwohl am fränkischen "Lex Ripuaria" orientiert, größtenteils ihr altes Volksrecht wiederbringt.

Ende der Sachsenkriege.
812 Karl der Große erlangt die Anerkennung der Gleichrangigkeit seines Kaisertitels vom byzantischen Kaisertum***)
813 In einem Grab auf der iberischen Halbinsel, in Iria Flavia, werden die vermeintlichen

Gebeine des Apostels Jakobus d.Ä. gefunden.

Wie der Leichnam des Apostels Jakobus nach seiner Enthauptung in Palästina nach Galicien gekommen sein kann – darüber gibt es verschiedene Überlieferungen.
814 Karl der Große, seit 768 König des Fränkischen Reiches und seit 800 römischer Kaiser stirbt am 28.Jan.814 in Aachen.

Karl der Große

(748-814) – so eine beliebte Legende – sei

der „erste Jakobspilger“

gewesen. Dreimal sei dem in Aachen residierenden Kaiser der Apostel Jakobus im Traum begegnet. Und Jakobus habe Karl aufgefordert, der von Sternen gebildeten Straße zu seinem Grab in Spanien zu folgen und es von den ("ungläubigen") Mauren zu befreien.

Jakobus wird als „himmlischer Mitkämpfer“ gegen die Mauren aufgerufen, später wird er nachderen Vertreibung von der iberischen Halbinsel Symbolfigur der Reconquista werden.

Die Jakobusstadt auf der iberischen Halbinsel

Santiago,

wird im 9.Jh. zur Wallfahrtsstätte, Jakobus der Schutzpatron von Spanien und auch ganz allgemein der Schutzpatron aller Pilger und Wallfahrer.

Fast zeitgleich werden im 9.Jh. die Reliquien der Helena aus Konstaninopel gen Westen (Rom & Trier) zurückgeholt


843 Nach dem Tod von Kaiser Karl treffen sich seine Enkel am 11.August 843 in Verdun, um das Erbe ihres Großvaters unter sich aufzuteilen.

Das Fränkische Reich wurde in Verdun durch den „Vertrag von Verdun“ neu eingeteilt: Karl II („der Kahle“) erhielt Gallien, Ludwig Deutschland und Lothar die Gebiete dazwischen: Lothringen, Rheinland, Provence und Oberitalien. Lothars Gebiete wurden dann später nach dessen Tod unter Karl II und Ludwig erneut aufgeteilt.
872 Johannes VIII ist Papst. Johannes VIII. ist der erste von acht mittelalterlichen Päpsten, deren Leben durch einen gewaltsamen Tod enden wird. Hier gibt es verschiedene Überlieferungen, eine besagt, dass seine Verwandten zunächst versucht hatten ihn zu vergiften, als das nicht funktionierte sollen sie ihn mittels eines Hammers erschlagen haben.

Immer wieder heißt es, dass Johannes VIII. die einzige Frau war, die jemals den obersten Kirchenstuhl in Rom innehatte - daher hören die Geschichten um die Päpstin nicht auf, die analog div. Überlieferungen auf dem Weg zur Lateranbasilika bei der Geburt eines Kindes gestorben war
um 880 - 918 Konrad I., der Jüngere, ab 906 Herzog von Franken und von 911 bis 918 König des Ostfrankenreichs
881-882 Normanneneinfälle in Köln und Aachen
885 Alfred d. Große befreit London von den dänischen Wikingern.
906 Zerstörung des Großmährischen Reiches durch die Ungarn (Magyaren).
909 Gründung der Benediktinerabtei in Cluny.
919 Königskrönung Heinrich I. in Fritzlar.
934 König Heinrich I / Schlacht von Haithabu
936 König Heinrich I. der Vogler stirbt, sein Sohn Otto I. wird in der alten Kaiserpfalz Aachen zum König gekrönt. Seine Brüder Thankmar und Heinrich von Sachsen fühlen sich übergangen und erheben sich gegen ihn.
939 Der in Rom herrschende Fürst Alberich II. ernennt Stephan VIII zum Kirchenoberhaupt. Der Papst steht unter dem Einfluss des Adels.
962 Otto I. wird in Rom zum deutschen Kaiser gekrönt. Beginn des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nationen.
990 Der Bischof von Canterbury unternimmt eine Reise nach Rom, um beim Papst das Symbol seiner Bischofswürde abzuholen
1017-1056 Heinrich III.
1043-1049 Die Reconquista, die Rückeroberung Spaniens, schreitet unter Rodrigo Díaz, bekannt auch unter dem Beinamen "El Cid", voran. Der Südosten und Granada bleiben in arabischem Besitz.
1054 Königskrönung Heinrich IV. in Aachen im Alter von vier Jahren, Heinrich wird erst 1065 mündig
1063 Die Normannen beginnen von Süditalien aus mit der Eroberung Siziliens.
1066 Schlacht bei Hastings

Wilhelm der Eroberer besiegt König Harald II. in der Schlacht bei Hastings und wird zum englischen König gekrönt.
1073 Ausbruch des Investiturstreits zwischen Kirche und Staat aufgrund des Verbots der Laieninvestitur (Einsetzung der Äbte und Bischöfe durch den Kaiser) von Papst Gregor VII.
1074, 1075 Beginn des Investiturstreits, Papst Gregor VII. erlässt Zölibatsvorschriften für Priester und verbietet die Einsetzung von Laien in kirchliche Ämter.
1076 Synode von Worms Heinrich IV. und die deutschen Bischöfe erklären Papst Gregor VII. für abgesetzt.

Heinrich IV. wird daraufhin von Gregor VII. mit dem Kirchenbann belegt.
1077 Gang nach Canossa: durch den Bußgang König Heinrichs IV. nach Canossa wird der über ihn verhängte Bann von Papst Gregor aufgehoben.
1077-1080 Rudolf von Schwaben Gegenkönig.

Es gibt nun den Camino Francés - eine Hauptverkehrsachse auf der iberischen Halbinsel, die von den Pyrenäen zum Jakobsgrab reicht und durch die Navarra, La Rioja, Kastilien-León und Galicien führt
1080-1111 Mehrere Gegenpäpste, zeitweilig gab es gleichzeitig drei Päpste.
1081-1088 Herman von Salm Gegenkönig
1084 Kaiserkrönung Heinrich IV. in Rom durch Gegenpapst Klemens III
1090 Bernhard von Clairvaux wird geboren. Er wird später (1113) Kreuzzugsprediger, Mystiker und einer der bedeutendsten Mönche des Zisterzienserordens werden
1095 Papst Urban II. ruft zum 1.Kreuzzug auf.
1096 Schwere Judenverfolgungen in Speyer, Worms, Trier, Metz, Köln, Neuss und Xanten durch die Kreuzfahrer und einzelner Horden (ca. 4000 - 5000 Todesopfer).

Aufbruch eines großen christlichen Heeres Richtung Osten (ca. 50000 - 70000 Menschen).

Der 1. Kreuzzug von Papst Urban II. veranlasst mit dem Ziel Jerusalem zu erobern und die Macht des türkischen Islam zu stoppen.

"Kreuzfahrer" werden im Laufe der Züge planmäßig viele der bislang blühenden jüdischen Gemeinden entlang der Reiseroute zerstören und nur diejenigen Juden verschonen, die sich rechtzeitig taufen lassen werden/können..... (Betroffen waren im mittelalterlichen Antijudaismus 1096 u.a. Metz, Rouen, Speyer, Worms, Mainz, Trier, Köln, Neuß, Wevelinghoven, Altenahr, Xanten, Moers, Prag, Jerusalem).Einige Kirchenführer versuchen den Juden zu helfen, in Mainz gewährt der Erzbischof den Juden Zuflucht in seinem Wohnsitz - er fiel den Tötungen dadurch selbst zum Opfer...
1098 Gründung des Zisterzienserordens. Mutterkloster und Namensgeber der Zisterzienser ist das vom Benediktiner Robert von Molesme und 20 weiteren Mönchen der Abtei Molesme gegründete Kloster Cîteaux. Unter Abt Bernhard von Clairvaux wird die Ausbreitung des Ordens verwirklicht werden
1098 Hildegard (von Bingen) wird als Tochter der Edelfreien Hildebert und Mechild geboren. Als zehntes Kind der Eltern soll sie ihr Leben der Kirche widmen, so wird sie als achtjähriges Mädel der Benedektinerin Jutta von Sponheim anvertraut, mit der sie auf dem Kloster Disibodenberg bis zu deren Tod abgeschieden leben und lernen wird.
1099 Ende des 1. Kreuzzuges, Erstürmung Jerusalems (grausames Massaker an der Bevölkerung von Jerusalem durch die Kreuzfahrer, kaum ein Bewohner, ob Jude oder Moslem überlebte, auch Frauen und Kinder wurden nicht verschont).
1100 Ausgehend von Frankreich verbreitet sich das Turniers als ritterliches Kampfspiel.
1103 Heinrich IV. stellt Juden im Reichslandfrieden unter seinen Schutz
1113 Der Johanniterorden wird gegründet: Schwarzer Mantel mit weißem Kreuz, roter Waffenrock mit weißem Kreuz (Malteserkreuz).

Hildegard von Bingen (1098-1179) kritisiert kirchliche Missstände und schreibt religiöse und wissenschaftliche Texte

1115 sandte Abt Stephan aus dem Reformkloster Cîteaux (dem heutigen St.Nicolas-lès-Cîteaux)

Bernhard von Clairvaux (1090-1153)

mit zwölf Mönchen aus, um das Kloster Clairvaux (Longchamp-sur-Aujon) - zu gründen. Unter seiner Führung entwickelte sich das Kloster Clairvaux zur bedeutendsten Zisterzienserabtei. Bernhard zog Novizen in einem Maße an, dass fast jedes Jahr zwei neue Klöster von Clairvaux aus errichtet werden konnten. Insgesamt gründete Bernhard weitere 68 Klöster, auch waren ihm weitere unterstellt, so dass 164 Abteien seiner geistlichen Führung unterstanden.
1118 Der Orden der Tempelritter (Templer) wird gegründet: Weißer Mantel mit rotem Kreuz. Der Templerorden (Gesamtzeit um 1118 -1312) ist bei seiner Gründung der erste geistliche Ritterorden, der in Folge der Kreuzzüge entsteht.
1119 Der Liber Sancti Jacobi kommt an die Öffentlichkeit. Der Autor des Sammelwerkes ist-wie vermutet wird- ein Mönch. Offiziell wird das "Buch des Jakobus" nach Papst Calixtus II. (1119-1124) benannt - > Codex Calixtinus

Die erste europäische Universität wird gegründet: in Bologna (weitere europ.Universitäten sollten später folgen, so Paris(um 1150), Oxford (um 1163), Salamanca (um 1218) und Cambridge (um 1229)
1120 Die Kathedrale von Santiago de Compostela wird über den Resten einer Vorgänger-Kircheerbaut, wird Sitz des ersten Erzbischofs und wird im Laufe der Jahre Ziel von Millionen von Jakobspilgern aufgesucht werden
1122 Mit dem Konkordat von Worms (Papst Calixtus II u. Kaiser Heinrich V.) endet der Invesiturstreit, der mit der Auseinandersetzung zwischen Gregor VII. und Heinrich IV. begonnen hatte.

Eleonore von Aquitanien wird in Poiters als Tochter von Wilhelm X. (genannt der Heilige oder der Tolosaner) und Aenòr de Chateleràud geboren. Sie wird später einmal eine der wichtigsten Frauen im Mittelalter werden
1122 Friedrich Barbarossa wird geboren
1125 Wahl und Krönung Herzog Lothars von Sachsen zum deutschen König.
1128 Konrad III. wird Gegenkönig, Krönung zum König von Italien in Monza.
1132-1133 1. Italienzug Lothars und Kaiserkrönung in Rom.
1133 Heinrich II.

wird in Le Mans als ältester Sohn von Matilda, Tochter Heinrichs I. von England u. Witwe des deutschen Kaisers Heinrich V. und ihrem 2.Gemahl Gottfried dem Schönen, Herzog von Anjou, geboren.
1136 Hildegard von Bingen

wird Äbtissin und beschäftigt sich neben Religion u.a. mit Biologie, Heilkunde u.Musik Hildegard will die Menschen ihrer Zeit aufrütteln, entspr. ihre religiöse Deutung über das gesamte Universum und ihr Einsatz um ein konsequent gelebtes christliches Leben
1136-1137 2. Italienzug Lothars, Sieg über die Normannen und Eroberung Süditaliens. Lothar stirbt auf dem Rückweg in Tirol.
1137 Als älteste Tochter erbt Eleonore von Aquitanien das Herzogtum Aquitanien, da ihr einziger Bruder Wilhelm (Guilhem) Aigret ohne Nachkommen vor seinem Vater starb. Im selben Jahr heiratet Eleonore den damaligen Kronprinzen von Frankreich, Ludwig VII.
1138 Wahl und Krönung Konrad III. zum deutschen König
1146 Aufruf zum 2. Kreuzzug durch Papst Eugen III.
1147 Bernhard von Clairveaux veranlasst den 2. Kreuzzug unter Stauferkönig Konrad III.


1147 - 1149 Die Rückeroberung Edessas, Ziel des Zweiten Kreuzzugs unter dem Staufer Konrad III. und Ludwig VII. scheitert.
1150 Nach dem Decretum Gratiani wird die Zwangstaufe verboten
1152 Konrad III. stirbt in Bamberg an Malaria.
1152 Wahl und Krönung (in Rom) Friedrich I. Barbarossa zum deutschen König. Seinen Beinamen Barbarossa (barba „Bart“, rossa „rot/rötlich“) erhielt er in Italien wegen seines rötlich schimmernden Bartes.
1152 Die Ehe von Eleonore von Aquitanien/Ludwig VII. wird anulliert. Im selben Jahr heiratet sie Heinrich II. Diese Heirat bringt Heinrich II weitere Besitztümer/Ländereien (Region um Tours, Aquitanien und Gascogne), durch die Heirat ist er bzgl.der Gebiete auf dem Kontinent mächtiger als der König von Frankreich, sein Lehnsherr. Die Auflösung ihrer ersten Ehe mit Ludwig VII. kann als eine der folgenreichsten Trennungen der Geschichte bezeichnet werden, da sie eine Entwicklung in Gang setzte, die schließlich zum „Hundertjährigen Krieg“ (1337-1453) zwischen F und E führte
1154 Heinrich II wird König von England
1154 - 1155 1. Italienzug Friedrich I., Kaiserkrönung in Rom
1155 Friedrich Barbarossa wird Kaiser des Heiligen Römischen Reiches
1157 Richard Plantagenêt wird als Sohn von Eleonore von Aquitanien und Heinrich II in Oxford geboren (=Richard Löwenherz)
1159 Beginn des Schismas zwischen kaiserfreundlichem und Sizilien freundlichen Papst.
1164 In der „Blütezeit des mittelalterlichen Pilgerwesens“ - erhält Köln einen besonderen Schatz:

die Gebeine der Heiligen Drei Könige.
1165 Heiligsprechung Karls des Großen durch Gegenpapst
1169 Wahl und Krönung Heinrich IV. zum deutschen König.
1170 Die Schergen König Heinrichs II. metzeln Thomas Becket, den Erzbischof, nieder
1170-1220 Es ist die Zeit der Blüte der höfischen Dichtung mit Chrétien de Troyes, Wolfram von Eschenbach u. Walter von der Vogelweide.
1174 König Heinrich II pilgert 1174 zu Beckets Grabstätte um öffentlich um Vergebung zu bitten. Es ist überliefert, dass er sich von den Mönchen der Abtei als Zeugnis seiner Demut auspeitschen ließ. Die Buße sollte –wie sich im Laufe der Geschichte erfahren ließ – dem König nichts nützen – Heinrich II. war „vom Pech verfolgt“.
1187 Eroberung Jerusalems durch Sultan Saladin, Sieg über die Christen bei Hattin. Aufruf zum 3. Kreuzzug auf dem Reichstag zu Straßburg.
1189-1192 Der 3. Kreuzzug unter Kaiser Friedrich I. Barbarossa erobert Ikonion. Barbarossa ertrinkt 1190 im Fluss Saleph. Richard Löwenherz erobert Akkon und erreicht einen Waffenstillstand mit Saladin. Gefangennahme von Richard Löwenherz durch Leopold von Österreich.
1189 Heinrich II stirbt in Chinon
1191 Kaiserkrönung Heinrich VI. in Rom.
1193 Der gefangene Richard Löwenherz wird in Speyer an Heinrich VI übergeben
1194-1195 Freilassung von Richard Löwenherz.

Heinrich VI. erobert Normannenreich, Krönung in Palermo zum König.
1198 Der Deutsche Orden, 1190 vor Akkon als Bruderschaft zur Krankenpflege gegründet, wird zum Ritterorden umgewandelt: Weißer Mantel mit schwarzem Kreuz.

Doppelwahl Phillips von Schwaben und Otto IV. zum deutschen König.

"Bürgerkrieg" zwischen den Welfen und Staufern. Aufruf zum 4. Kreuzzug durch Papst Innozenz III.
1199 Als Richard Löwenherz an einer Verwundung stirbt, die er sich im Kampf zugezogen hatte, wird Johann Ohneland zum König gekrönt
1202-1204 Das Ziel des Vierten Kreuzzugs soll Ägypten sein, durch Transportprobleme des Heeres gelingt es dem venezianischen Dogen, die Kreuzfahrer nach Konstantinopel umzuleiten, das 1203 und 1204 erobert wird.

Eleonore von Aquitanien stirbt i.d. Abtei Fontevrault
1208 Ermordung König Phillips
1209-1211 Kaiserkrönung Ottos VI., Verhängung des Kirchenbanns über Otto VI. von Papst Innozenz.
1212 Im Kinderkreuzzug ziehen ca. 7000 Kinder nach Genua. In Italien verliert sich ihre Spur, es gibt keine sicheren Berichte über deren Verbleib.
1215 Magna Carta

Englische Barone erzwingen von König Johann I. (Ohneland) folgende Privilegien: freie Städte, freier Verkehr der Kaufleute, Erblichkeit der Lehen und freie Wahl der Bischöfe durch die Geistlichkeit.
1216 Der Bettelorden der Dominikaner wird gegründet und vom Papst bestätigt.
1223 Der Bettelorden der Franziskaner wird gegründet und vom Papst bestätigt.
um 1225 Thomas von Aquin wird geboren
1228-1229 Im 5. Kreuzzug erhält Friedrich II. durch Vertrag von Sultan Elkamil von Ägypten Jerusalem, Nazareth und Bethlehem.
1230 Thomas von Aquin kommt als Kind bereits ins Kloster Monte Cassino.

Der Satz „Accipere fidem est voluntatis, sed tenere fidem iam acceptam est necessitatis (Die Annahme des Glaubens ist freiwillig, den angenommenen Glauben beizubehalten notwendig)“ liefert den theoretischen Unterbau für die mittelalterliche Inquisition.

Für Häretiker fordert Thomas von Aquin die Exkommunikation und die Todesstrafe.
1232 Kaiser Friedrich II. verlegt seinen Sitz nach Palermo und fördert Kunst und Kultur. Er gesteht den deutschen Fürsten und den geistlichen Herrschern mehr Hoheitsrechte zu.
1241 Schlacht bei Liegnitz zwischen dem deutsch-polnischen Ritterheer und den Mongolen. Obwohl die Mongolen siegen, ziehen sich diese aufgrund des Todes ihres Groß-Khans nach Asien zurück.
1250/ca. Die Carmina Burana entsteht als Sammlung mittelalterlicher und deutscher Lieder.

Mittelalterliche Einteilung der "freien Künste" in "Trivium" (Grammatik, Rhetorik, Dialektik) und "Quadrivium" (Musik, Astronomie, Arithmetik, Geometrie).
1248-1254 Der 6. Kreuzzug unter Ludwig IX. von Frankreich mit Ziel Ägypten scheitert, Ludwig gerät mitsamt Heer in Gefangenschaft, wird aber gegen Lösegeld freigelassen.
1254 Hofkaplan Robert de Sorbon gründet in Paris die Theologenschule, die ab dem 14. Jh. nach ihm Sorbonne genannt wird.
1260 Die alchimistische Theorie vom "Stein der Weisen", der zufolge nach die Metalle aus Quecksilber, Schwefel und Salz bestehen und sich ineinander umwandeln lassen. (Anmerk. Galileo Galilei wird viel später geboren (1564)
1270 Ludwig IX. kommt im 7. Kreuzzug mit seinem Heer vor Tunis um.

Rudolph von Habsburg wird zum deutschen König gewählt.
1275 Marco Polo reist nach China und gelangt nach Peking.
1297 William Wallace besiegt in einem schottischen Volksaufstand bei Stirling Eduard I. und setzt nach der Niederlage bei Falkirk den Kampf bis zu seiner Hinrichtung 1305 fort.

Reisen im Mittelalter

war nicht unüblich, wobei sich die Wissenschaft bis heute unklar ist, wie viele Leute tatsächlich

auf Europas Straßen unterwegs

waren und zu welchem Zweck. Insgesamt lässt sich aber sagen, dass

eine Reise und die Erfahrung in der Fremde

dem mittelalterlichen Pilger durchaus vertraut waren.

Neben den klassischen höfischen Reisen (Herrscher, Adelige, Bischöfe, Ordensritter) und militärischen Unternehmen, gab es vor allem Pilger, die in der Zahl eine nicht unbedeutende Gruppe waren. Aber auch wirtschaftliche Gründe spornten Leute zum Reisen an: Fernkaufleute trieben Handel in fremden Städten, Handwerksgesellen waren auf Wanderschaft, Kuriere liefen als Laufboten, Viehtreiber sowie Metzger waren für ihre Viehkäufe unerwegs, Spezialberufe, wie Bergarbeiter oder Baumeister und Gesellen waren ebenso prädestiniert auf Wanderschaft zu gehen wie Studenten und Gelehrte, Kleriker, Spielleute, fahrendes Volk, Fuhrleute und Pilger.

Inwieweit Bauern im 13.Jh. reisten, ist eine offene Frage.

Generell gilt für die Pilgershaft im 13. Jh. im Gegensatz zu früheren Zeiten:

Man reist nicht mehr das ganze Leben, Reisen ist ein seltenes Ereignis, das in bestimmten Lebensphasen eintreten kann.

Hinweis: siehe Geschichte des Pilgerns
1300 Neue Erfindungen und Berufe: Apotheker in Deutschland, Brillen, Räderuhr und Hemmrad in Italien, Glasfenster finden Verbreitung, der Trittwebstuhl wird erfunden. In Brügge werden die ersten Massen veranstaltet, Antwerpen, Lyon und Genf werden wichtige Handelsstädte und politische Zentren.

Hinweis: siehe Historische Wegbezeichnungen


1302 Papst Bonifaz VIII. verkündet in seiner Bulle "Unam sanctam" den päpstlichen Weltherrschaftsanspruch.
1309 Papst Clemens V. verlegt den Papstsitz nach Avignon. Damit beginnt die so genannte "Babylonische Gefangenschaft der Kirche".
1311 Dante arbeitet an der 'Göttlichen Komödie'
1318 In Venedig wird ein Gesetz zur Geldüberschreibung (Giro) erlassen und damit ein neues Zahlungssystem entwickelt.
1337-1453 "Hundertjähriger Krieg" zwischen Frankreich und England.
1340 Im Januar ernennt sich Edward III. selbst zum französischen König und fällt mit seinen Truppen von Südwesten in Frankreich ein

Während des 100jährigen Krieges führt Jeanne d'Arc die Franzosen gegen die Engländer an. Jeanne d'Arc besiegt vor Orleans die englischen Truppen und erreicht die Krönung Karls VII. zum König von ganz Frankreich (1429). Durch Verrat wird sie von den Burgundern gefangen genommen und an die mit ihnen verbündeten Engländer verkauft. Ein Kirchenprozess wird sie diskreditieren. Unter dem Vorsitz des Bischofs von Beauvais wird sie wegen einiger Verstöße gegen die Gesetze der Kirche verurteilt und auf dem Marktplatz von Rouen als Hexe verbrannt. (1431).
1347 Ausbruch der Pest
1348-1350 Die Pest wütet in Europa.
1349 Kaiser Karl IV erlaubt in Nürnberg den Abriss des Judenviertels zugunsten eines großen Marktplatzes. 562 der ca. 1500 Bewohner des Judenviertels in Nürnberg werden umgebracht.

Anstelle der abgerissenen Synagoge stiftete Kaiser Karl IV die 1350-1358 erbaute erste Frauenkirche ("Sühnebau" - "Zum Ruhme des Kaisertums, zu Ehren der Muttergottes und zum Heil der Verstorbenen"
1350/ca. Teilung des englischen Parlaments in Ober- (House of Lords) und Unterhaus (House of Commons), das das Petitionsrecht erhält.
1356 Reichsgesetz Goldene Bulle

In der Goldenen Bulle bestätigt Kaiser Karl IV. den sieben deutschen Kurfürsten das Recht zur ausschließlichen Königswahl. Die Einmischung des Papstes wird abgelehnt.

Seinen ersten Reichstag muss der neugewählte König in Nürnberg - einer Lieblingsstadt von Karl IV - abhalten
1370 Der Friede von Stralsund festigt die Entwicklung und Vormachtstellung der Deutschen Hanse.
1378-1417 Die Papstmacht wird weiter geschwächt durch das große Schisma mit Gegenpäpsten in Avignon und Rom.
1394 Als der vierte Sohn des portugiesischen Königs Johann I und seiner Frau Philippa of Lancaster und als Bruder von Ferdinand dem Heiligen und des portugiesischen Königs Edward I wird „Heinrich der Seefahrer“ in Porto geboren
1401-1402 Italienzug des Deutschen Kaisers Ruprecht von der Pfalz
1410 Niederlage des Deutschen Ordens gegen Polen/Litauen bei Tannenberg
1411 1. Thorner Frieden zwischen Polen und dem Orden
1414-1418 Konzil zu Konstanz; Großeinsatz von mehr als 2000 Hübschlerinnen. Hier auch 1415 Verurteilung und Verbrennung des böhmischen Reformators Johann Hus
1415 In der Schlacht von Azincourt siegt Heinrich V. gegen Frankreich. Die Normandie und Paris werden besetzt, Heinrich wird an der Regierung Frankreichs beteiligt.

Der tschechische Reformator Johann Hus wird als Ketzer verbrannt.
1419-1436 Hussitenkriege als Folge der Verbrennung des Johann Hus.
1420 „Heinrich der Seefahrer“ ist nun (weltlicher) Administrator des Christusordens
1424 Kaiser Sigismund, ein jüngerer Sohn Karls IV, verfügt, dass die Frankenstadt Nürnberg auf ewig Aufbewahrungsort der Reichskleinodien wird. (Bis 1796 bleiben sie im Heilig-Geist-Spital )

Hinweis: Frankenwege, Via Francigena, Via Franconum
1429 Während des 100jährigen Krieges führt Jeanne d'Arc die Franzosen gegen die Engländer an. Jeanne d'Arc besiegt vor Orleans die englischen Truppen und erreicht die Krönung Karls VII. zum König von ganz Frankreich (1429). Durch Verrat wird sie von den Burgundern gefangen genommen und an die mit ihnen verbündeten Engländer verkauft. Ein Kirchenprozess wird sie diskreditieren. Unter dem Vorsitz des Bischofs von Beauvais wird sie wegen einiger Verstöße gegen die Gesetze der Kirche verurteilt und auf dem Marktplatz von Rouen als Hexe verbrannt. (1431).
1438 Habsburg erringt die Kaiserwürde
1440 Friedrich III Deutscher Kaiser
1445 Johann Gensfleich (Gutenberg) aus Mainz entwickelt den Buchdruck mit beweglichen Lettern und druckt die erste mit austauschbaren Typen gedruckte Gutenberg-Bibel
1447 Die vatikanische Bibliothek wird gegründet.
1452 Leonardo da Vinci wird geboren
1453 Niederlage des letzten englischen Heeres gegen Frankreich bei Castillon; Ende des 100-jährigen Krieges
1455 Beginn der Rosenkriege (Haus York gegen Haus Lancaster) in England
1460 "Heinrich der Seefahrer" stirbt. Die von ihm initiierten Entdeckungsfahrten entlang der westafrikanischen Küste werden die portugiesische See- und Kolonialmacht begründen und den Beginn der europäischen Expansion darstellen.
1466 2. Thorner Frieden; Unterwerfung des Deutschen Ordens unter Polen
1467 Karl der Kühne wird Herzog von Burgund. Beginn der Burgunderkriege. Ziel: Vereinigung der räumlich getrennten Teile des Herzogtums von Seeland (Nordsee) bis Marseille.

Burgund wird der reichste und mächtigste Staat Europas
1469 Isabella I. von Kastilien u. Ferdinand II von Sizilien = Ferdinand V. König von Kastilien und León heiraten
1471-1473 Krieg der Hanse gegen England
1473 Nikolaus Kopernikus wird in Thorn geboren
1475 Michelangelo Buonarroti wird geboren
1476-1477 Niederlagen Burgunds gegen die Schweizer bei Grandson, Murten und Nancy. Tod Karls des Kühnen in der Schlacht bei Nancy.

Maximilian, Sohn des Deutschen Kaisers, heiratet Maria, Tochter Karls des Kühnen; Beginn der Kriege gegen Frankreich und die Niederlande zum Erhalt seines Erbes (Burgund)
1481 Die Inquisition führt in Spanien zu fanatischer Religiosität.
1483 Sieg Heinrich Tudor über Richard II bei Bosworth; Ende der Rosenkriege

Martin Luther wird ein Eisleben geboren

Nach seinem Anstoß wird später der alte Begriff Reformation (v. lat. reformatio = Rückformung (nämlich zum Alten, Wahren) auch benutzt die Erneuerungsbewegung/Spaltung der Kirche bezeichnet - > in Deutschland überwiegend von Martin Luther, in der Schweiz von Johannes Calvin und Huldrych Zwingli
1492 Granada wird als letzter arab. Staat von Spanien zurückerobert, Ende der spanischen Reconquista.

Mit der Kapitulation Boabdils, des letzten Sultans von Granada, endet die 700-jährige Herrschaft der Mauren auf der iberischen Halbinsel.

Isabella I. von Kastilien u. Ferdinand V. König von Kastilien und León unterzeichnen das Alhambra-Edikt zur Vertreibung sämtlicher Juden (in etwa 180.000) aus Spanien, die sich nicht taufen lassen wollen.

Christoph Columbus entdeckt Amerika. Martin Behaim entwirft den ersten Globus.
1493 Maximilian I wird Deutscher Kaiser, er wird der "letzte Ritter" genannt, da er versucht, die ritterlichen Ideale wieder zu beleben.
1494 Die Universität in Aberdeen wird gegründet


1495 In der Liga von Venedig finden sich Spanien,England,Venedig,Mailand,Papst Alexander VI zusammen, um den Vormarsch Frankreichs in Italien zu stoppen

Reichstag zu Worms, Ewiger Landfriede im Heiligen Römischen Reich wird angeordnet
1496 König Manuel I. von Portugal befiehlt am am 24.12. die Vertreibung aller Juden innerhalb von zehn Monaten sowie Zwangs-Taufen. Eine Auswanderungswelle vor allem in die Niederlande beginnt.

Friedrich IV. von Baden wird Bischof von Utrecht
1497 Vasco da Gamma bricht von Portugal aus nach Indien auf

Hinweis: Pilgerreise,Wallfahrt - bedeutet was ?



Der bekannteste und auch bedeutendste Dichter Italiens, Dante Alighieri, lebte zur Zeit des späten Mittelalters (1261-1325).

In seinem Werk Vita Nuova findet sich u.a. auch seine Definition Pilger :

„Man nennt sie palmieri, weil sie über das Meer in ein Land reisen, aus dem sie oft einen Palmzweig mitbringen;

man nennt sie peregrini, weil sie in das Haus in Galicien gehen, wo das Grab des Heiligen Jakobus weiter von seiner Heimat entfernt liegt als das irgend eines anderen Apostels;

man nennt sie romei, denn sie gehen nach Rom (...)"

(Dante Alighieri - "Vita nuova")



Hinweis:

peregrinatio

peregrinatio religiosa

peregrinatio pro Christo



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