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Geschichtliches über das Pilgern

Die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Pilgerns ist wie ein Puzzle….und es ergibt sich, je mehr Einblick ein jeder bekommt, ein Mosaik der Kulturen und Zivilisationen.

Seit vielen Jahrhunderten übt das Pilgern eine große Faszination auf viele Menschen aus.

Denn Pilgern und Wallfahren bedeutet, sich auf die Grundlagen des Menschseins zu besinnen, völlig „auf-zu-gehen“- auf dem Weg … im Rhythmus des Gehens, in der Sinnlichkeit der Natur und der mystischen Aura der Tempel, Kirchen und Klöster.

Grundsätzlich sucht(e) ein Pilger „heilige Orte“ auf, wenn auch eine Pilgerreise nicht nur zu einem ganz besonderen Ort sondern vor allem zu sich selbst führt(e).

Das Wort Pilger kommt aus dem Lateinischen – > peregrinus.
Klassisch bedeutet es Fremder.

Pilger sein bedeutet in erster Linie Fremder sein,
die Pilgerreise entsprechend eine Reise ins Fremde und Ungewisse.



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Die Tradition des Pilgerns ist nicht beschränkt auf das Christentum.

Die spirituelle menschliche Existenz, der Platz eines jeden im Kosmos, hat im Laufe der Zeit eine Menge Glaubenssysteme hervorgebracht.

Und in allen Kulturen und Glaubenssystemen gibt es das Phänomen der Pilgerschaft.

Um die Geschichte des Pilgerns zu verstehen bedarf es einen kleinen Rückblick in unsere eigene Geschichte



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Initiationswege und -plätze gab es seit Beginn der sog. „Vorgeschichte“

Schon in der Steinzeit, als die Menschen noch „Jäger und Sammler“ und somit unter-wegs waren, hatten Anhöhen und Höhlen die Menschen in ihren Bann gezogen.


 

Heiligenberg bei Heidelberg



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Wir wissen über keltische Volksstämme, die ihre Riten an solchen Kultstätten gefeiert haben.

Auch wissen wir von den Pharaonen im Alten Ägypten, von Babylon und den Sumerern, blicken „grob“ zurück in die Zeit von Altertum und Antike…- was fällt einem jeden doch alles so ein…. Eigentlich könnte man hier ein ganzes Buch schreiben….


 

Höhle (als Beispiel) www.pixelquelle.de



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Noch älter als die Pilgerwege in Europa und im Nahen Osten sind die Pilgerwege in Asien.

An „Kraftorten“ haben seit „Ur-Zeiten“ buddhistische Mönche in der Stille der Einsamkeit meditiert und den Zugang zum Göttlichen gesucht.

Gautama Buddha gab seinen Anhängern vier heilige Stätten in Indien als Ziele von Wallfahrten: Lumbini, Sarnath, Bodhgaya und Kushinagar.
(Pilgerorte in Asien)

Buddhistische Mönche brachten ein halbes Jahrtausend vor dem Christentum die Lehre Buddhas von Indien nach China.


 

Statue des Siddharta Gautema Buddha



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Im Laufe der Geschichte wurden Initiationsplätze auf Anhöhen und Höhlen mit Tempelanlagen ergänzt, erwähnenswert sind z.B. Cruz de Ferra, Kap Finisterre/ Galicien, die Tempelhöhlen Ajanta und Ellora, der Tempel der Artemis (Ephesos) oder und der erste Tempel von Jerusalem (Tempelberg).


 

Ajanta-Höhlentempel



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Seit die Schriftrollen von Qumran in einer Höhle in der Nähe der Ruine Chirbet Qumran gefunden wurden (1947), versuchen Historiker nicht nur die Bedeutung der einzelnen Rollen sondern auch die Verbindung zu den Essenern (einem jüdischen Volk in der Antike) und zum Alten- und Neuen Testament zu finden.


 

Qumran-Höhlen www.pixelquelle.de



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Ein mancher Eremit hat sich an Kraftorte wie eine Höhle zurückgezogen.
Und so manche Höhle und Grotte wird im Wallfahrts- und Pilgerwesen auch heute noch wegen ihrer mystischen Legende hin aufgesucht, so z.B. die Grotte von Lourdes aufgrund der „Marienerscheinungen“ und ihren Auswirkungen.

Aber…zuerst einmal zurück in die Zeitschleife…. christliche Pilger-Orte und Pilger-Wege sind im Zeitfenster später anzusiedeln….



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Für die Tradition des Abendlandes und damit der westlichen Welt war Jesus von Nazareth prägend.

In unterschiedlichsten Gruppierungen verstehen sich nahezu zwei Milliarden Menschen als Christen, und alle berufen sich auf den Mann aus Galiläa.

In der christlichen Religion
kennen wir als ersten Pilger Abraham (Abram).

Im 1.Buch Mose heißt es: "Der Herr sprach zu Abraham: Zieh weg aus deinem Land, von deiner Verwandtschaft und aus deinem Vaterhaus in das Land, das ich dir zeigen werde. Ich werde dich zu einem großen Volk machen, dich segnen und deinen Namen groß machen. Ein Segen sollst du sein." (Genesis 12, 1) Weiter heißt es "Er führte ihn hinaus und sprach: Sieh doch zum Himmel hinauf und zähl die Sterne, wenn du sie zählen kannst. Und er sprach zu ihm: So zahlreich werden deine Nachkommen sein."(Genesis 15,5):

Abraham folgte dem Ruf Gottes. In Begleitung seiner Frau Sarah(Sarai), seiner Familie und seinem Neffen Lot mit dessen Familie verließen sie ihre Heimat und machten sich auf den Weg


 

Abram-Darstellung



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Auch die in der Bibel erwähnten Weisen aus dem Morgenland machten sich „auf den Weg“.

Sie reisten auf einem „Sternenweg“ und folgten dem Stern, der als Zeichen für die Geburt eines Königs gesehen wurde.

In den Apokryphischen Schriften finden sich Anfänge der Gralsgeschichte, aber weder in der Kulturgeschichte des Abend- noch in der des Morgenlandes spielte der „Heilige Gral“ in den ersten tausend Jahren nach Christus eine gewichtige Rolle. Entspr. des Zeitrasters finden sich zum Heiligen Gral in diesem Artikel auch erst zur Zeit der Tempelritter wieder Hinweise.


 

Pilgerreise nach Bethlehem



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Wie Moses in der Wüste Gott zum ersten Mal begegnet und „als Führer“ zu seinem Volk zurückkehrt war, machte auch Jesus von Nazareth (Matth EV, 4, 1-4) in der Wüste entscheidende Erfahrungen.

Jesus war – so könnte man sagen – für das Christentum der berühmteste Pilger seiner Zeit. Nach den Initiationsriten, wie sie von den religiösen Gemeinschaften der Nazarener und Essener vorgeschrieben waren, machte sich Jesus von Nazareth auf den Weg in die Wüste; im Neuen Testament wird berichtet, wie er dort 40 Tage und 40 Nächte gefastet hat. Anschließend kam er mit einer neuen Vision für die Menschheit zurück.
Er nahm sich, wie man heute definieren kann, eine „Auszeit“, bevor er dem Weg seiner Bestimmung folgte.

Juden ebenso wie den Christen ist Jerusalem wegen Tod und Auferstehung „des Herrn“ Jesu Christi besonders heilig, so entwickelte sich der „erste große christliche Pilgerstrom“ im Laufe der Geschichte auch ins sog. Heilige Land.

Rom und Santiago de Compostela – die beiden anderen heutigen „Top-Pilgerziele“ kamen in der Zeitgeschichte erst viel später als Wallfahrtsstätte hinzu.


 

Christus-Mosaik, 13.Jh.



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Durch die Apostelgeschichte im Neuen Testament ist von Petrus und Paulus einiges über ihre Pilgerreisen und Wirkungsstätten überliefert.

Wir wissen über die Bekehrung des Saulus zum Paulus auf dem Weg nach Damaskus. Danach wurde er neben Petrus einer der enthusiastischsten Pilger seiner Zeit. Das erste christliche Konzil fand z.B. unter Paulus um 44-49 statt und sollte als "Apostelkonzil" in die Geschichte eingehen (Anmerkung: Das „1. Konzil von Nicäa“ fand erst 325 statt, und zwar unter Konstantin I).

Wir wissen einiges über den Apostel Jakobus, der ebenfalls die Aufgabe „in die Welt zu gehen und das Wort Gottes zu predigen“ als seinen Lebensinhalt gewählt hatte.


Bereits die frühen Christen suchten besondere Stätten der biblischen Tradition auf, Gebetsorte wie das Grab Christi oder Begräbnisstätten der Apostel.

Das "Onomastikon" des Eusebius (um 263-339) benennt die damals noch bekannten oder in römisch-byzantinischer Zeit neu lokalisierten Orte der biblischen Geschichte und beschreibt deren Lage mit Hilfe des römischen Straßensystems.


 

Petrus,Paulus,Jakobus



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"Leute des Weges" haben sich die Christen in den ersten Jahrhunderten genannt.

Dabei ist anzumerken, dass eine Wallfahrt oder Pilgerreise, wie man sie aus anderen religiösen Kulturkreisen kennt, im Judentum nicht gebräuchlich ist.
Im Judentum feiert man Pilgerfeste (Pessach, Schawuot, Sukkot), zu denen die Pilger natürlich anreisen… Ziel der jüdischen Pilgerreisen zu den Pilgerfesten war bis zum großen Jüdischen Krieg gegen die Römer (66 – 73 n. Chr.) i.A. der Tempel in Jerusalem – der im ersten Jüdischen Krieg weitgehend zerstört wurde.

Den Tempelschatz brachte man nach Rom, wo er – wie es heißt - bis ins 5.Jh. erst einmal blieb. Pilger- und Kriegszüge ins Heilige Land und die ständige Bedrohung der dortigen christlichen Herrschaft sowie die Reliquien vor Ort sollten im Laufe der Geschichte immer wieder „viel Stoff“ bieten…, nicht nur aber auch im Zusammenhang mit dem "Heiligen Gral" und der Bundeslade.

Noch während der Zeit des Bar-Kochba-Aufstands (132-135 n. Chr.) pilgerten Juden i. A. zu den Trümmern des Tempels in Jerusalem – was den Gläubigen des Christentums mehr als missfiel.



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Helena (259-329) pilgerte als christliche Kaisermutter zu den Stätten im Heiligen Land und Rom und brachte für ihre Vision und die Germanenmission wichtige Reliquien von ihren Reisen zurück.

Cuius regio, eius religio (Wessen Gebiet, dessen Religion).
Mit der „Konstantinschen Wende“ galt das auch hinsichtlich des Christentums.


Gottes Vergebung von Sünden verlangte innerhalb der kirchlichen Lehre einen bewussten Akt der grundlegenden Umkehr und dauerhaften Veränderung des Lebens, der in den ersten Jahrhunderten durch das Ritual der Taufe vollzogen wurde, aber später schien ein gleichartig das ewige Heil verlässlicher Akt der Umkehr analog des Neuen Testaments nicht mehr 100% sicher. Zur Vergebung schwerer Sünden, die nach der Taufe begangen wurden, kamen Bußauflagen (z.B. Fasten, Ausschluss der Gemeinde, Pilgerschaft – und später der sog. Ablass (Hinweis: Purgatorium-Fegefeuer).


Das sog. Mailänder Toleranzedikt gewährte sowohl den Christen als auch überhaupt allen Menschen freie Vollmacht, der Religion anzuhängen, die ein jeder für sich wählt. Allerdings muss hier angemerkt sein, dass in den ersten Jahrhunderten n.Chr. eine sehr strenge Kirchenzucht herrschte. So pilgerten die ersten Christen schon früh zu den großen Pilgerzielen im Heiligen Land, das waren erst einmal Bethlehem und Jerusalem.

Rom bekam seinen Status als Pilgerziel durch die Apostelgeschichte von Petrus und Paulus und deren Grabstätten. Durch das „1. Konzil von Nicäa“ (325) erhielten die Bischöfe das Recht, Sündern bei nachweislich „ernst gemeinter Reue“ einen Teil ihrer Bußzeit abzulassen, daher der Begriff „Ablass“.

Im 4.Jh. (347) wurde das Römische Reich von zwei Kaisern beherrscht: Im Osten regiert Constantius II, im Westen Constans – beides Söhne von Konstantin dem Großen und entspr. Enkelsöhne von Helena.

Als das Ostgotenreich durch die Hunnen vernichtet wurde begann die Völkerwanderung (375).

„Nicht-Christen“ – sog. „Ungläubige“ waren zur Zeit des Römischen Reiches und der Christianisierung des Germanentums auch auf ihren Reisen und auf Pilgerwegen sehr gefährdet…(siehe Mittelalter-ein paar Fakten…, so z.B. Zwangstaufen)

Cuius regio, eius religio (Wessen Gebiet, dessen Religion).

Im Römischen Reich galt der Kaiserkult als verbindlich.

Die Wege keltischen und germanischen Ursprungs waren meist sehr undurchsichtig und finster….


 

Helena - eine der ersten Pilger im Heiligen Land



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Dass das Reisen während der Zeit der Christianisierung, der Völkerwanderung und der Zeit der Hunnenkriege generell sehr gefährlich war, zeigt das Beispiel der Ursula, die auf der Rückfahrt ihrer Pilgerreise nach Rom mitsamt ihren Gefährtinnen von den derzeitigen Köln-Belagerern, den Hunnen, ermordet wurde.

Ein christlicher anonymer Pilger (männlich / weiblich) begab sich 333 lt.Überlieferung von Bordeaux aus auf die Reise nach Jerusalem. Die Pilgerroute hielt er/sie in einem Buch fest - > Itinerarium Burdigalense.


Egeria , eine wie es heißt von der iberischen Halbinsel bzw. gfs. auch eine aus Gallien stammende Nonne, reiste als Pilgern 381 bis 384 nicht nur nach Jerusalem und von dort aus zu vielen Orten analog der Bibel –sie verfasste analog der Überlieferung auch als erste Frau ein sog. itinerarium, einen Pilgerbericht.

Augustinus von Hippo wurde 395 Bischof. Der christliche Glaube gab ihm Grundlage der Erkenntnis „glaube, damit du erkennst“ bzw. „ich glaube, um zu erkennen“. Im gleichen Jahr teilte sich das Römische Reich in ein westliches und östliches Reich auf, blieb aber letztlich erst einmal „in der Familie“ (siehe Mittelalter…)

Das 4.und 5.Jh. ist im Hinblick auf Pilgerorte und Pilgerwege u.a. bemerkenswert durch einen Missionar, dem wir heute nicht nur Gedenktage sondern auch Pilgerstätten und -wege zu verdanken haben ( z.B. Patrick von Irland).

Vom 5. bis weit ins 12.Jh. zogen irische Wandermönche mit Pilgerstab und Heiliger Schrift durch Europa und gründeten Kirchen und Klöster. Sie wollten die offene Weite suchen, neue Wege finden, „heimatlos sein um Christi Willen".

Auffallend häufig haben sich auf den Trümmern römischer Bäderanlagen Klerikergemeinschaften zusammengefunden.
Viele Eremiten lebten fortan dort in klösterlichen Gemeinschaften, so beispielsweise auch Wendelin, der 617 als Abt in der Benediktinerabtei St. Mauritius im saarländischen Tholey gestorben ist. Nicht nur der Name Tholey gibt in dieser Region Hinweise auf keltische Spuren.

Im Christentum verdanken wir heute einige Pilgerwege und –orte frühmittelalterlichen Missionaren,
so z.B. Bonifatius, Disibodus, Justus von Canterbury, Virgil von Salzburg, Wendelin, Willehad Willibrord ).

Im 6.Jh. und 7.Jh. fanden sich bereits wenn auch einfache so doch viele Pilgerherbergen, so beispielsweise das sehr reiche Kloster Saint-Maurice, dass wir der Legende nach dem im 3.Jh. lebenden aus Ägypten stammenden christlichen Heerführer Mauritius verdanken


Das gesamte Abendland war im 8.Jh. noch nicht gleichartig christianisiert.

Die Macht und die Größe von Gott bedeutete für die Menschen in dieser Zeit eine existentielle Komponente. So wurde Mythenkraft aus der Vergangenheit in der einfachen Bevölkerung immer noch bewahrt – so auch auf der iberischen Halbinsel, die im frühen Mittelalter aufgrund von Hunger und Pest so geschwächt war, dass im Jahre 711 maurische Armeen ins Land eindringen und einige Bereiche im Laufe der nächsten Jahre erobern konnten.

Im Zusammenhang mit Pilger-Wegen und Pilger-Orten in Europa ist Karl der Große nicht wegzudenken, bis heute gilt er in fast ganz Europa als Symbolfigur des zusammenwachsenden Kontinents.

„ Felicita, patientia, constantia – (Kriegs)-Glück, Ausdauer und Standhaftigkeit“ waren für den Erfolg Karls I. wohl ausschlaggebend.

Die Karolinger (benannt nach Karl Martell, Großvater von Karl dem Großen) verdrängten das älteste bekannte Königgeschlecht der Franken, die Merowinger.

Als erster Frankenherrscher pilgerte Karl der Große nach Rom, um dort die Zusagen bzgl. der Pippinschen Schenkung zu bestätigen. Auf seiner Rückreise verleibte er sich auch noch das Reich der Langobarden ein - Karl ernannte sich nun selbst zum König der Franken und Langobarden. (siehe Mittelalter – ein paar Fakten sowie Via Francigena).

Jüdische Bürger hatten im Frankenreich unter Karl dem Großen Schutz, erste „Reisepapiere“ gegen Bezahlung wurden allerdings nötig, so z.B. sog. „Judenbriefe“.

Bis auf die Gegend bei Iria Flavia war die gesamte iberische Halbinsel im Kampf gegen die „ungläubigen Mauren“ verloren (761), und auch durch die Schlacht von Roncesvalles finden sich auf der iberischen Halbinsel die Spuren von Karl dem Großen.

787 fand (787) das 2. Konzil von Nicäa statt.

Karl der Große hatte eine „besondere Kaiseridee“…. Im Jahre 800 ließ er sich in Rom zum Kaiser krönen – somit war das mittelalterliche Kaisertum „verchristlicht“, die Wiederherstellung des gesamten Römischen Reichs (restauratio imperii) war Folge dieses „Schachzugs“.

Cuius regio, eius religio (Wessen Gebiet, dessen Religion) ….

Karl der Große rüstete nach seinen „Jakobus-Träumen“ erneut auf, folgte den Spuren seines Großvaters Karl Martell und siegte (siehe Jakobsweg sowie Historisches zum Jakobsweg).

Während der Regierungszeit von König Alfonso II (791-842 König von Asturien) wurden bei Iria Flavia um 813 die vermeintlichen Gebeine des Apostels Jakobus gefunden – neben den Stätten des Heiligen Landes und Rom hatten die gläubigen Christen nun auch noch das 3. große Pilgerziel Santiago de Compostela.
Alfonso II soll der erste berühmte Jakobspilger nach Santiago de Compostela gewesen sein (Camino Primitivo).
Kurze Zeit später wurden die Reliquien der Helena aus Konstantinopel gen Westen (Rom & Trier) zurückgeholt.

Der erste namentlich bekannte Santiago-Pilger ist Bischof "Godeschalk von Le Puy".
Wegen der von Normannen und Mauren drohenden Gefahr war die Pilgerfahrt im 10.Jh. noch sehr unsicher. Al-Mansur stieß 997 bis Santiago de Compostela vor.
Danach jedoch begann der „mittelalterliche Trend Pilgerreise“, deren Blütezeit sich im 11. und 12.Jh. finden lässt.

"Santiago de Compostela" wurde neben Rom und Jerusalem zum bedeutendsten Fernpilgerzentrum.
Schon in der zweiten Hälfte des 11. Jh. kam es wegen der großen Pilgerströme und der wachsenden Bedeutung zu Rivalitäten mit der römischen Kurie. Santiago-Pilger kamen zu jener Zeit vor allem aus Frankreich, aber auch aus Deutschland, Flandern, England und Italien.

Bei den Pilgern entstand generell das Bedürfnis, eine Erinnerung an die Wallfahrt mitnehmen zu können, auch wollten sie den Angehörigen beweisen, dass man tatsächlich an der heiligen Stätte gewesen war.

Zweifellos waren Herstellung und Verkauf von Pilgerzeichen ein einträgliches Geschäft und trug sicherlich auch zum Reichtum einiger Wallfahrtsorte bei.


 

Martyrium der Ursula (Gem.15Jh.)



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Im frühen Mittelalter gab es – wie bereits erwähnt - drei Pilgerschaften, die ein Christ in seinem Leben machen konnte (der Reihe nach): die Pilgerschaft nach Jerusalem, die nach Rom und die nach Santiago di Compostela.

Viele Pilger benutzten im Mittelalter alte Handels- und Heerwege, um so am schnellsten das Ziel zu erreichen.
(siehe auch Historisches zum Jakobsweg)

962 begann mit der Kaiserkrönung Otto I. das Heilige Römische Reich Deutscher Nation.


 

Mittelalterliche Darstellung Jakobspilger.



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Im Jahr 990 unternahm der Bischof von Canterbury eine Pilgerreise nach Rom, um beim Papst das Symbol seiner Bischofswürde abzuholen- in diesem Zusammenhang kennen wir die Via Francigena.

Die „klassischen Pilgerwege“ waren mit entspr. Wegzeichen ausgestattet, z.B. der „Camino de Santiago“ mit einer Muschel (Jakobsmuschel),die Via Francigena mit einem Schlüssel und der Pilgerweg nach Jerusalem mit einem Kreuz.

Im 11.Jh. (1049 bis 1049) ereignet sich die Reconquista, die (teilweise) Rückeroberung Spaniens.

Die Schlacht bei Hastings schreibt für das Jahr 1066 Geschichte, im Hinblick auf einen berühmten Pilger ist das Jahr 1077 erwähnenswert.
Im mittelalterlichen Europa stritten Kaiser und Papst um das Verhältnis von weltlicher zur geistlichen Macht (Investiturstreit).
König Heinrich IV unternahm seinen Gang nach Canossa, damit ein über ihn verhängter Kirchenbann vom Papst aufgehoben wird (Canossa).

Gregor VII war in der Zeit 1073 bis 1085 Papst. Wenn auch früher wie heute umstritten, gilt er wegen seiner Bedeutung für die Kirchenreform als einer der bedeutendsten Päpste schlechthin.


 

Jakobsmuschel als Wegzeichen (Beispiel)



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Eine Pilgerreise im Mittelalter hatte verschiedene Gründe:

Reliquienverehrung, Selbstheilung, der Wunsch nach Wundern und Ablässen, Bußgedanke, Strafvollzug, Kreuzzugsidee, allgemeine Heiligenverehrung, Reiselust und Neugierde.

Bauern, Handwerker, Adelige, Patrizier und reiche Handelsleute begaben sich auf Pilgerreise (Pilgerkaufleute wurden auf einer Pilgerreise weitgehend vom Zoll befreit).

Entwurzelte waren auf dem Weg - eine Pilgerreise diente ihnen als Sicherung des täglichen Lebens.

Die Pilger reisten mit einem Empfehlungs- oder Geleitschreiben, in diesem wurde um Hilfe und Unterstützung für den Pilger gebeten.

Der in der Regel lange und mühsame Pilgerweg barg viele Gefahren, und nicht jeder Pilger ist von seiner Reise zurückgekehrt.



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Die Verdienste von Jesus und der christlichen Heiligen bildeten einen Gnadenschatz, den die Kirche als Nachfolger der Apostel verwalten und verteilen konnte.
Das Geschäft mit dem Ablass sollte im Laufe der nächsten Jahrhunderte ein „blühendes Geschäft“ darstellen (siehe z.B. Simonie oder auch Leo X *) – in diesem Artikel im 16.Jh. zu finden )

Basierend auf den Pilgerreisen nach Rom und Santiago de Compostela im 9.Jh.
entwickelte sich im 11. und 12. Jh. die größte Pilgertradition des christlichen Westens, die im Laufe der Jahrhunderte ein Wegenetz durch ganz Europa bilden sollte.

1095 wurde zum 1.Kreuzzug aufgerufen. Zu jener Zeit fanden schwere Judenverfolgungen in Speyer, Worms, Trier, Metz, Köln, Neuss und Xanten durch die Kreuzfahrer und einzelner Horden statt.

1096 startete im Laufe der Geschichte des Christentums eine besondere Pilgerreise: der 1.Kreuzzug führte nach Jerusalem, wo sich 1099 grausame Schlachten gegen die „Ungläubigen“ abgespielt haben müssen.

Im Laufe des 1. Kreuzzugs wurde die Stadt Jerusalem 1099 erobert. Somit war es den Christen gelungen, nicht nur die Heiligen Stätten in ihren Besitz zu bringen sondern auch die „Ungläubigen“ zu vertreiben.

Der Erfolg der christlichen Kreuzfahrer löste eine Art "Orient-Hysterie" in der Bevölkerung des Abendlandes aus, und Massenweise machten sich nun auch Menschen wieder auf den Pilger-Weg ins Heilige Land.

Für ihren Weg wählten einige Pilger den Seeweg, andere unternahmen die lange und beschwerliche Pilgerreise über Land.

Eine Reise über den Balkan und Kleinasien per pedes endete nicht selten mit dem Tod durch einen türkischen Pfeil oder Speer.

Die Pilgerrouten waren –wie überall – auch hier von Wegelagerern gesäumt – in diesem Fall von moslemischen Banditen.


 

mittelalterliche Darstellung des Heiligen Jakobus



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Als eine der Folgen des 1.Kreuzzugs entstand 1118 der Orden der Tempelritter (Gesamtzeit um 1118 -1312).

Hinsichtlich des Investiturstreits wurde kurz nach dem Aufmarsch des 1.Kreuzzuges (1122) in der Pilgermetropole Worms ein vorläufiger Ausgleich zwischen weltlicher und geistlicher Macht erzielt (Wormser Konkordat).

Templer erkannte man als Ritter mit einem weißen Schild und einem roten Kreuz. (siehe in diesem Zusammenhang auch Apogryphische Schriften mit Erwähnung des Heiligen Gral).

Ein Jahr später kam Liber Sancti Jacobi an die Öffentlichkeit.

1115 sandte Abt Stephan aus dem Reformkloster Cîteaux (dem heutigen St.Nicolas-lès-Cîteaux) Bernhard von Clairvaux (1090-1153) mit zwölf Mönchen aus, um das Kloster Clairvaux (Longchamp-sur-Aujon) - zu gründen.
Unter seiner Führung entwickelte sich das Kloster Clairvaux zur bedeutendsten Zisterzienserabtei. Bernhard zog Novizen in einem Maße an, dass fast jedes Jahr zwei neue Klöster von Clairvaux aus errichtet werden konnten. Insgesamt gründete Bernhard weitere 68 Klöster, auch waren ihm weitere unterstellt, so dass 164 Abteien seiner geistlichen Führung unterstanden.

Tipp Kloster Eberbach, Kloster Maulbronn, Kloster Himmerod

1115 wurde Bernhard durch Bischof Wilhelm von Champeaux zum Priester geweiht. Denken und Methodik der Scholastik prägten den jungen Priester Bernhard, seine große persönliche Ausstrahlung und seine eindrücklichen Predigten kamen bei seinen Reisen durch alle Teile Europas zur Geltung. 1174 wurde Bernhard von Clairvaux heilig gesprochen.

Bernhard von Clairvaux – der Kreuzzug-Befürworter undPrediger - gilt heute als einer der bedeutendsten und charismatischsten Persönlichkeiten des Hochmittelalters.

1146 fand der Aufruf zum 2. Kreuzzug durch Papst Eugen III. statt, der 1147 in Richtung Edessa führte und dieses dann 1149 zurückeroberte.

Für das Jahr 1147 scheint ein weltberühmter weiterer Pilger erwähnenswert – Heinrich II, der für den Tod von Thomas Becket verantwortlich war und als Pilger an dessen Grabstätte „auf Druck von außen“ öffentlich um Vergebung bat.

Als 1187 Jerusalem wieder verloren rüstete sich der 3.Kreuzzug . Zwei Jahre später war es dann so weit: Kaiser Barbarossa eroberte Ikonion, Richard Löwenherz Akkon. 1192 war der 3.Kreuzzug abgeschlossen.


1198 wird der Deutsche Orden gegründet. Im gleichen Jahr kommt der Aufruf zum 4. Kreuzzug. Das Ziel des 4.Kreuzzugs sollte Ägypten sein, durch Transportprobleme des Heeres gelang es dem venezianischen Dogen, die Kreuzfahrer nach Konstantinopel umzuleiten, das 1203 und 1204 erobert wurde.

1205 verzeichnen wir als Jahr der Magna Carta, eine Verbriefung grundlegender politischer Freiheiten des Adels gegenüber dem König - > freie Städte, freier Verkehr der Kaufleute, Erblichkeit der Lehen und freie Wahl der Bischöfe durch die Geistlichkeit.

Der Kirche wurde die Unabhängigkeit von der Krone garantiert. Somit war einer der Leitsätze von Konstantin I nicht mehr gültig…..(Memo - > Cuius regio, eius religio (Wessen Gebiet, dessen Religion) ….

Im 5. Kreuzzug (1228-1229) kamen Jerusalem, Nazareth und Bethlehem an Friedrich II. Der 6. Kreuzzug (1248-1254) mit Ziel Ägypten und auch der 7.Kreuzzug (1270) Richtung Tunis – beide unter Ludwig IX. von Frankreich – scheiterten.

Nachdem Jerusalem 1244 für die Kreuzfahrer verloren gegangen war, wurde es für Christen sehr schwer oder gar unmöglich, zum großen und wichtigsten Pilger- und Wallfahrtsziel Jerusalem zu pilgern, um einen „vollkommenen Ablass“ zu erlangen. So richtete sich die Hoffnung auf den geistigen Mittelpunkt des Abendslandes, Rom. Papst Bonifatius VIII. eröffnete im Jahr 1300 das erste sog. Heilige Jahr.

Das Wegenetz des frühen Mittelalters war im 12.Jh. relativ verfallen, entspr. wurden ab dem 13.Jh. alte noch existierende Wege ausgebessert, Brücken gebaut und das Straßennetz selbst ausgebaut.
Meist folgten die Wege topographischen Gegebenheiten. Dennoch sind die Straßenverhältnisse im 13.Jh. eher als „sehr bescheiden“ zu betrachten, mussten doch auch je nach Wetter und politischer Gegebenheiten neben Wartezeiten auch Umwege in Kauf genommen werden.

Schneller und auch bequemer als die Wege über Land waren häufig die Wege über Wasser. Flussreisen waren nicht nur verhältnismäßig ungefährlicher als Landreisen – man konnte innerhalb eines Tages auch große Entfernungen zurücklegen. Vor allem dort, wo der Landweg beschwerlich oder gar nicht möglich schien entschieden sich die mittelalterlichen Reisenden für eine Flussreise. Übernachtet wurde an Land.

An den Pilger- und Handelswegen entstanden neben Hospizen und Stiften (wo ein Pilger derzeit nach einer „Aufnahmeprüfung“ aufgenommen und verpflegt wurde) Kirchen und Kathedralen, die der beliebten Reliquienverehrung Rechnung trugen, und es entstanden nun – in der Blütezeit des Pilgerns - auch „zu bezahlende Pilgerunterkünfte“: Gaststätten und Herbergen, die „privat“, ihr Geschäft betrieben.

Herbergen, erste Gasthäuser und Tavernen entstanden nicht nur in Städten und Handelsplätzen auf dem Land sondern auch an den jeweiligen Haltestellen der Boote, die die Pilger und Wallfahrer für ihre Reise via Wasserstraße (siehe z.B. Bremen, Bordeaux,La Coruña) nutzten.


 

Tempelritter – Bespiel –



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Mittelalterliche Pilger sind sozusagen Vorfahren der heutigen Touristen.

Menschen aus allen Schichten, Männer und Frauen, häufig auch mit Kindern, pilgerten von allen Enden der damals bekannten Welt zu den großen Pilgerzielen Jerusalem, Rom und Santiago, entsprechend groß ist auch das Netz der vielen Pilgerwege in Europa, auf denen sich Pilger an sog. Schnittstellen Jakobsweg/Via Francigena auf ihrer Reise trafen.

„Man“ erkannte sich am Pilgerzeichen, z.B. schmückte sich ein Jakobspilger mit einem Muschel-, ein Rompilger mit einem Schlüsselsymbol.


 

Santiago- und Rompilger (Ausschnitt)



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Nicht selten pilgerten ganze Familien oder Gruppen. Mittelalterliche Wallfahrten waren ein Massenereignis und entsprechend auch ein enormer Wirtschaftsfaktor.

Der bekannteste und auch bedeutendste Dichter Italiens, Dante Alighieri, lebte zur Zeit des späten Mittelalters.
In seinem Werk Vita Nuova findet sich u.a. auch seine Definition Pilger :
„Man nennt sie palmieri, weil sie über das Meer in ein Land reisen, aus dem sie oft einen Palmzweig mitbringen;
man nennt sie peregrini, weil sie in das Haus in Galicien gehen, wo das Grab des Heiligen Jakobus weiter von seiner Heimat entfernt liegt als das irgend eines anderen Apostels;
man nennt sie romei, denn sie gehen nach Rom (...)" (Dante Alighieri - "Vita nuova")

Im 13. und 14.Jh. waren fast alle Städte und teilweise auch Dörfer von der nun neuen Struktur erfasst, die Kommerzialisierung brachte viel Geld in Umlauf, was sich wiederum auch für Pilger häufig als Gefahr darstellte.
Dennoch wurde 1312 wurde der Templerorden „zerschlagen“.

Im Gegensatz zu früheren Zeiten reist man im 13.Jh. nicht mehr das ganze Leben.

Das Reisen war ein seltenes Ereignis, das in bestimmten Lebensphasen eintreten kann.

Auf ihrer meist langen Pilgerschaft wollten Pilger und Wallfahrer so viele Heiligengräber wie nur möglich aufsuchen, jede Ortschaft, „die was auf sich hielt“, bot „den mittelalterlichen Touristen“ neben Unterkunft, Verpflegung und medizinischer Versorgung auch immer mindestens eine Reliquie an.

In den meisten Kirchen und Gräbern wurden in jenen Tagen Knochen von Verstorbenen erhoben und als heilige Reliquie verehrt. Ob diese echt oder verehrungswürdig entschied in erster Instanz die Institution Kirche…der persönliche Glaube an die Echtheit muss(te) dann genau genommen ein jeder mit sich selbst ausmachen. Was auch immer es war, was im Mittelalter Gewinn und Ruhm bringen konnte, kam jedenfalls „ans Licht“, profitierten doch Kirche und Kommune gleichermaßen von den Pilger- und Wallfahrerströmen.

Eine „beliebte Beschäftigung“ waren neben der Reliquienfunde und der Reliquienverehrung auch der Reliquiendiebstahl, letzteres, um (auch) neue Pilger- und Wallfahrtsstätten und den damit „automatisch“ verbundenen Wohlstand der eigenen Örtlichkeit zu etablieren.


 

Rom-und Santiagopilger tauschen sich aus



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Im 14.Jh. gab es u.a. die große europäische Pest-Pandemie. Man schätzt, dass in der Zeit 1347 bis 1353 etwa 20 bis 25 Millionen Menschen, rund ein Drittel der damaligen Bevölkerung Europas, durch den Schwarzen Tod umgekommen sind.

Außerdem kam es im 14. Jh zur Verlegung der Papst-Residenz nach Avignon (1309), erst 1377 kam das Papsttum auch wieder nach Rom – eine wesentliche Rolle bei den Überredungskünsten des Papstes Gregor XI. soll dabei Katharina von Siena gespielt haben.

Als Folge des Avignonesischen Papsttums kam es zum großen Schisma, zwei Heilige Stühle, ein Papst in Rom und einen Gegenpapst in Avignon (sowie zeitweilig noch einen weiteren Gegenpapst - > Alexander V mit Residenz in Pisa, ihm folgte nach seinem Tod Johannes XXIII mit Residenz in Bologna), waren zuviel… eine dramatische Zerrissenheit der gesamten abendländisch-christlichen Welt und der lateinischen Kirche fand statt.

Dennoch pilgerten gläubige Menschen weiter, so z.B. die Heilige Birgitta, die die „Welle des Schwarzen Todes“ aufgrund einer himmlischen Vision vorhergesagt hatte. Bei ihrer ersten Pilgerreise von Schweden nach Rom traf sie dort 1349 ein. 1372 unternahm sie eine weitere Pilgerreise, dieses Mal ins Heilige Land.

Um das abendländische Schisma zu beenden fand nach einem missglückten Konzil in Pisa letztendlich noch ein Konzil in Konstanz statt, dies auf Betreiben des Sigismund von Luxemburg (der König im römischen Reich war), aufgerufen und unter Führung von Papst Johannes XXIII.


 

Der Totentanz Hans Holbein d.Jüngeren 15Jh.



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Die kirchlichen Zustände des 15.Jh. sollten verbessert und auch die Ketzerei sollte endlich niedergeschlagen werden. Auf dem Konzil anwesend waren u.a. auch Jan Hus und Hieronymus von Prag. Ihre Lehren wurden vom Konzil klar verurteilt, als Ketzer wurden sie auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

Der Gegenpapst aus Avignon, Benedikt XIII. , verweigerte seinen Rücktritt und floh auf die iberische Halbinsel (Costa del Sol), Papst Martin V einigte sich 1429 mit dem Nachfolger des Benedikt XIII, Clemens VIII, und beendete damit das „große Schisma“ Sigismund von Luxemburg wurde kurze Zeit später (1433) römisch-deutscher Kaiser.


 

Scheiterhaufen –Beispiel -



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Durch den in Mainz ansässigen Gutenberg (1400-1468), dem Erfinder des Buchdrucks, konnte nun nicht nur die Bibel erstmals in gedruckter Form erscheinen. Auch Ablassbriefe und Empfehlungsschreiben für Pilger konnten aufgrund der genialen Gutenberg-Erfindung nun massenweise als „Drucksache“ in die breite Öffentlichkeit gelangen.


 

Gutenberg-Briefmarke



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Da zu jener Zeit die wenigsten die lateinische Sprache beherrschten brachte eine lateinische Bibel für die breite Masse nicht wirklich Erkenntnis. Für diejenigen, die die Schriften lesen und deuten konnten wurde 1447 vorrangig die Bibliothek im Vatikan gegründet. (Anmerk.: Die Ziegenheimer Zuchtordnung sollte erst rd. 1 Jh. später in Kraft treten).

1492 „entdeckte“ Columbus Amerika. Eine Welle der Auswanderung sollte diesem Ereignis folgen. (Anmerkung: Alte Namen aus der „alten Welt“ lassen sich dort noch heute „zu Hauf’“ finden…...und umgekehrt kommen im 21.Jh. immer mehr Pilger aus der „neuen in die alte Welt“ , um historischen und auch ihren eigenen Spuren zu folgen, so z.B. auch auf den Jakobsweg….oder die Via Francigena)


 

Gutenberg - Bibel



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Für die Zeit des 100jährigen Krieges (1337-1453) ist Jeanne d'Arc erwähnenswert. Sie ging als „Jungfrau von Orléans“ in die Geschichte ein, wegen einiger Verstöße gegen die Gesetze der Kirche wurde sie verurteilt und auf dem Marktplatz von Rouen als Hexe verbrannt. (1431). Als Folge der Verbrennung des Johann Hus kamen Hussitenkriege (1419-1436). Das Pilgerwesen im Sinne des 9.-13.Jh. nahm in solch gefährlichen Zeiten rapide ab. Das 14.Jh. brachte nicht nur „Pest“ und „Goldene Bulle“… ( Mit der Verabschiedung der Goldenen Bulle gab Karl IV 1356 dem Reich eine rechtliche Grundlage und schuf eine Ordnung, die 450 Jahre lang grundsätzliche Gültigkeit besitzen sollte…(bis 1806).


 

Denkmal der Jungfrau von Orléans



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Im 15.Jh. wurden sog. Gnadenjahre eingeführt, in denen ein vollkommener Ablass gewährt wurde. Wer sich auf diese Pilgerreise begab, dem wurden Sünden erlassen; wer ums Leben kommen sollte, dem war das Himmelreich sicher. Solche Sündennachlässe konnten vor Ort erworben werden und waren neben dem „Magneten Reliquie“ für jede Gemeinde eine Attraktion. Von daher versuchten fast alle mittelalterlichen Kathedralen, Kirchen und Klöster, sich in Rom Ablassbriefe ausstellen zu lassen – dies häufig auch mit hohem finanziellem Engagement, wie es heißt. Es ist vorstellbar, dass sich die Kosten aufgrund der „Pilger- und Wallfahrtsströme“ meist recht schnell amortisiert haben und auch, dass der Wettbewerb untereinander und die mittelalterliche Marketing-Strategie manchmal „nicht ohne“ war.

Einer der Päpste des 16.Jh. trieb das Geschäft mit dem Ablass z.B. „bis zur Perfektion“. Das in der Zeit 1513 bis 1521 oberste Haupt der römisch-katholischen Kirche in Rom, Papst Leo X *) , der wegen seines ausschweifenden Lebensstils ständig verschuldet war, trieb den Ablasshandel so weit, dass die Ablassbriefe des Santo Padre wie Wertpapiere gehandelt wurden. Das Geschäft mit der „klingenden Münze“ erwies sich bislang als sehr lohnenswert.


 

Pilgerdarstellung



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Nicht nur der prachtvolle Petersdom war im Laufe der Zeit durch die Einkünfte der Kirche finanziert worden, zur ‚Blütezeit des mittelalterlichen Pilgerwesens’ waren nicht nur die Klöster „im Reich“ „reich“ geworden. Auf eher bescheidenen Vorgängerkirchen konnten nun auch prachtvolle Sakralbauten quer durch Europa entstehen, die wiederum für die Pilgerströme auch notwendig schienen, nicht nur Pilgern Unterkunft und Schutz bot (bietet) und natürlich durch die prachtvolle und pompöse Ausstattung auch die Macht und den Reichtum der Kirche darstell(t)en.

Es gibt auch heutzutage mehrere Gründe für einen „Santiago-Pilger“, nach dem Besuch der Kathedrale in Santiago de Compostela seinen Weg…ans Kap Finisterre mit dem dort stattfindenden Pilgerritual zu ergänzen…

In Zusammenhang mit der Entstehung vieler sakraler Bauten an den Pilgerwegen spricht man immer wieder gerne von sog. Sakrallinien. Beispielsweise waren Ortschaften wie Aachen und Köln wichtige Pilgerstationen und Kanalisationspunkte dieser Sakrallinien, die Europa durchzogen, die die Enden Europas miteinander verbanden und die auch zur Entwicklung Europas als einen einheitlichen Kulturraum über Sprachgrenzen und Gegensätze hinweg beigetragen haben.

Wichtige Wallfahrtsorte (wie z.B. Trier) kamen durch die Verehrung vieler Heiliger hinzu.

Die „Definition Pilger“ analog Dante beispielsweise (palmieri/peregrini/romei)
findet zu dieser Zeit für Wallfahrer innerhalb Spaniens eine interessante sprachliche erweiterte Defininiton, die bis zum heutigen Tage beibehalten worden ist.

Zu den typischen Festen, in denen sich der religiöse Sinn der Spanier manifestiert, gehören die „romerias“ –lange Wallfahrten zu mehreren Orten innerhalb Spaniens.

(Im Zusammenhang mit Sakralbauten und Sakrallinien- und punkten wird es später, im Laufe der Geschichte des Pilgerns…im 21.Jh., eine sog. Via Sacra geben).


 

Ablasshandel



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Eine schwere Krise für den Wallfahrts- und Pilgergedanken gab es in der frühen Neuzeit, verursacht durch einen Verfall der Pilgeridee (vor allem Fernwallfahrten – die eigentlichen Pilgerfahrten –, die über die eigenen Landesgrenzen hinausführten, wurden untersagt), durch die Reformation und durch die kriegerischen Auseinandersetzungen.


 

Prager Fenstersturz



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Der Augustinermönch Martin Luther sah erhebliche Fehlentwicklungen innerhalb der römisch-katholischen Kirche. Luthers Predigten und Schriften drängten letztendlich durch die sog. Reformation auch die Zentralmacht von Papst- und Kaisertum zurück. Entgegen seiner Absicht kam es letztendlich zu einer Spaltung der Kirche.

Hinweis: Reformationsjubiläum 2017, Pilgerweg Lutherweg


 

Martin Luther als Mönch…



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Verstärkt im späten Mittelalter schickte man verurteilte Verbrecher als Strafe auf eine Pilgerreise. Es liegt nahe, dass „Strafpilger“ unterwegs Leidensgenossen trafen, neben „kleinen Missetätern“ natürlich auch Gewaltverbrecher, Mörder und Totschläger, Diebe und Betrüger – und alle „ganz im Pilgerzeichen“ (z.B. Muschelbrüder). Das Benehmen unter Jakobspilgern und auch die Sitten auf einem stark frequentierten Pilgerweg wie dem „el camino de Santiago“ verrohten im Laufe des 15./16.Jh. Die Strafpilgerschaft war sicherlich mit Schuld an der Unsicherheit eines spirituellen Pilgers auf seinem Weg.

Auch dadurch gab es in der frühen Neuzeit für das Pilgerwesen eine schwere Krise. Der mittelalterliche Pilgertrend „Wallfahrt nach Santiago“ ging zurück, verursacht durch einen Verfall der Pilgeridee, durch die Reformation und durch nationale Kriege.

Die politischen und religiösen Rahmenbedingungen hielten im 16.Jh. manchen Pilger von seinem Plan „Pilgerreise“ ab. Zu jener Zeit wurden lt. Überlieferung z.B. Pilger in Santiago festgenommen, weil sie die Jakobusstadt verlassen hatten ohne die Beichte abzulegen.

Protestanten und Deutsche setzte man derzeit in den Nachbarländern gerne gleich. Was Frankreich – für Jakobspilger ein wichtiges Zubringer-Gebiet für einen Santiagopilger - wurde die Pilgerreise in der Neuzeit erschwert durch die Inquisition, den Bürgerkrieg, den Passzwang und zwischenmenschliche Eigenschaften unter den Pilgern selbst äußerst schwierig. Und auch Verarmung und zunehmendes Bandenwesen hielten viele Pilger von einer großen Pilgerfahrt ab.

1555 einigte man sich im sog. Augsburger Religionsfrieden – als gleichberechtigt wurden nun das katholische und das lutherische Glaubensbekenntnis angesehen. Jeder Landesherr durfte in seinem Territorium die Konfession dieses selbst bestimmen. Die Reformation hinterließ eine konfessionell gegliederte Landkarte.

1558 bis 1603 - heutzutage als Elisabethanisches Zeitalter bekannt - erhielt die Anglikanische Kirche ihre endgültige Ausprägung.

Spanien war zu dieser Zeit gebietende Macht in Europa, Spanien zeigte Glaubenseifer , es fand eine katholische Reaktionspolitik.
Der Versuch von Philipp II. (Sohn von Karl V / Karl I von Spanien und Isabella von Portugal), England wieder der katholischen Kirche zu unterwerfen, scheiterte 1588 mit dem Untergang der Armada, diese Schlacht war eine Grundvoraussetzung für die Errichtung des britischen Weltreiches.

Der sog. sechzigjährige Krieg mit Frankreich endete nach 1559 mit dem zwischen König Heinrich II von Frankreich und der englischen Königin Elisabeth I ausgehandelten Vertrag „Frieden von Cateau-Cambrésis“.


 

Lutherrose



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Das Benehmen unter Jakobspilgern und auch die Sitten auf einem Pilgerweg verrohten im Laufe des 15. und 16.Jh.

Das Benehmen der Pilger hatte sehr häufig nichts mehr mit dem religiösen Ursprung einer Pilgerschaft gemein.

Auf dem Jakobsweg el camino de Santiago ließen sich immer mehr Bettler und Quacksalber nieder. So gibt es eine überlieferte Redensart : „Du gehst als Pilger und kommst als Hure zurück“

Auch heißt es, dass es im 15./16.Jh. in der Santiago-Kathedrale regelmäßig Raufereien gegeben haben soll und der derzeitige Papst eingegriffen habe, um den Verkauf gefälschter Jakobsmuscheln und anderer dubioser Souvenirs zu verbieten.

Im Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648, der „große teutsche Krieg“ – nicht Ursache aber Folge des ‚Prager Fenstersturz’) entluden sich innerhalb des Heiligen Römischen Reiches u.a. auch die konfessionellen Gegensätze zwischen der katholischen und der protestantischen Kirche.

Was als religiöser Konflikt hatte, entwickelte sich schnell zum Kampf um die Macht im Reich zwischen Kaiser und den Reichsständen, schließlich steigerte sich das Ganze als Kampf der Großmächte um die Vorherrschaft im Europa. Die Habsburger Mächte (Österreich und Spanien) trugen mit dem Verbündeten (Deutschland) ihre Interessenkonflikte im Hinblick auf ihre Dynastie mit Frankreich, Dänemark, den Niederlanden und Schweden aus. Hungernöte und Seuchen im Reich waren die Folge…
In der zweiten Hälfte des 16. Jh wurden Spanien und England Feinde, insbesondere wegen des Erstarkens der spanischen Inquisition in Spanien mit deren Hauptziel, nach kirchlichem Verständnis den Glauben reinzuhalten.

Cuius regio, eius religio (Wessen Gebiet, dessen Religion).

Die durch den Krieg betroffenen Territorien brauchten mehr als ein Jahrhundert, um sich von den Kriegsfolgen zu erholen.

Der „Spanische Erbfolgekrieg“, der „Österreichische Erbfolgekrieg“ sowie der „Siebenjährige Krieg“ brachten weitere heftige Unruhen mit sich - > für Frankreich, Spanien, Österreich und Großbritannien, wo in London nun eine erste Großloge gegründet wurde: die Freimaurer.

Im Zeitalter der Aufklärung kam es zu einer Art „Entchristlichung“ (Säkularisierung). Man versuchte, sich von althergebrachten, starren und überholten Vorstellungen, Vorurteilen und Ideologien zu befreien und eine Akzeptanz für neu erlangtes Wissen zu schaffen. Haufenweise gab es Inquistionsprozesse…


 

Wallenstein



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Gottfried Wilhelm Leibnitz, Galileo Galilei, Isaac Newton, René Descartes, Voltaire, Jean-Jacques Rousseau, Gotthold Ephraim Lessing, Immanuel Kant (um nur einige zu erwähnen) hinterließen ihre Spuren

Das religiöse Leben vor allem der römisch-katholischen Kirche wurde wieder gestärkt durch Prozessionen und Kreuzgänge, ob in der jeweiligen Ortskirche oder durch Wallfahrten zu Stätten innerhalb der eigenen Landesgrenzen.

Ein erneuter Aufschwung des Pilgerns fand wieder statt. Die Zahl der Pilgerstätten und Wallfahrtsorte wuchs im konfessionell gespaltenen Europa entsprechend an.


 

Galileo Galilei



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Ab 1667 führte Ludwig XIV, König von Frankreich (Sonnenkönig / 1638-1715 - frz. Louis XIV) fast ständig Krieg. Zielstrebig machte er Frankreich nicht nur zur mächtigsten Nation sondern auch zum Kulturzentrum der Welt.

Ludwig XIV wollte absolute Macht, und er wollte auch Herrschaft in der Kirche.

Pilgerreisen nach Spanien verbot der König von Frankreich er seinen Untertanen.

Erst durch die Ehe mit der Infantin Maria Theresia von Spanien (1638-1683) endete der langjährige Krieg zwischen Frankreich und dem habsburgischen Spanien im Jahr 1660 mit dem „Pyrenäenfrieden“. Nach pompöser Hochzeit war der Sonnenkönig aus Frankreich (1638-1715) nun auch König von Frankreich und Navarra (1643-1715).

Ludwig XIV. steht schlechthin für den monarchischen Absolutismus, er hatte diesen zwar nicht begründet, aber in Frankreich ausgebaut und verfestigt.


 

Louis XIV



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Für die Zeit des Absolutismus steht schlechthin das Schloss von Versailles bei Paris (zu dem heutige Touristen „Busse-weise“ ‚pilgern’….).


Neuzeit – Pilgergedanke siehe z.B.
Text des 1697 geborenen Theologen und bedeutenden Kirchenlieder-Schriftstellers Gerhard Tersteegen („Ich bete an die Macht der Liebe…“ )zum „schmalen Pilgerpfad „- > Lied

Ein leichter Aufschwung der Pilgerschaft im vergangenen Jahrtausend ist erst wieder Mitte des 17.Jh. erkennbar.


 

Tor zum Schloss von Versailles



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Ein wirkungsgeschichtliches Ereignis der europäischen Geschichte schlechthin brachte nach dem Absolutismus die französische Revolution. (1789-1799). In dieser Zeit pilgerte man anders…..

Nach dem Tod des letzten Luxemburger Herrschers stiegen die Habsburger in Mitteleuropa zu einem der führenden Adelsgeschlechter auf – als Nachfolger der Ottononen griffen auch sie die Idee der Karolinger, also Karl des Großen (siehe Aachen und Jakobsweg) , auf und bauten so systematisch ihre Herrschaft aus und erreichten eine einzigartige dynastische Kontinuität, denn bis 1806 stellten sie fast ausnahmslos die Könige und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Im Heiligen Römischen Reich wurden bei den Auseinandersetzungen mit den muslimischen Türken die Germanen und das Germanische „wieder entdeckt”. Im christlichen Sinne sollte altgermanische Tapferkeit erweckt und mobilisiert werden. Das mehrsprachige und viele Völker umfassende Reich war in der heutigen Umgangssprache soz. „Multi-Kulti“ – es wurde wg. der Germanen-Idee als „Deutsch” bezeichnet.


 

Napoleon Bonaparte



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Napoléon Bonaparte hatte durch den Revolutionskrieg (Französische Revolution 1789-1799) seine persönliche große Karriere, das Heilige Römische Reich nicht….

Bedingt durch die Säkularisation im Zeitalter Napoleons ( 1769-1821) war die karitative Infrastruktur auf dem camino frances beinahe völlig aufgelöst.

Wenn auch der Pilgerverkehr auf dem „Jakobsweg“ nie ganz zum Erliegen gekommen war - ein deutlicher Rückgang der Pilgerzahlen zu jener Zeit war die Folge.

Napoléon, schon in jungen Jahren Mitglied der Jakobiner, sah sich als Nachfolger Karls des Großen.

Für den erfolgreichen französischen Feldherren und späteren Kaiser Napoléon Bonaparte war Aachen demnach auch ein beliebter Aufenthaltsort. Er ließ die Stadtmauern der „Karls-Stadt“ abreißen, baute Aachen zu einem Kur- und Badeort weiter aus, gab der Stadt einen eigenen Bischofssitz und ließ auch seinen Sohn 1811 in Aachen taufen.


 

Napoléon I.



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Napoleon war ein Kämpfer, kein Denker… 1806, bei einem Zusammentreffen mit Goethe in Erfurt, schlug er diesem „genialen Mann“ vor, doch nach Paris zu kommen…..


 

Goethe in jungen Jahren



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Anfang des 18.Jh., zur Zeit der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches, sammelten die Gebrüder Grimm mündliche Überlieferungen und hielten als Handschrift in ihren „Kinder und Hausmärchen“ fest. Auffällig immer wieder hierbei nicht nur eine zu Zeiten der Brüder Grimm neue Ausdrucksform für europäische und orientalische Märchen-Traditionen sondern auch Völker übergreifende Vorstellungen. Auffällig auch immer wieder die Symbolik der Sieben….

Jakob Grimm – einer der Brüder, beschäftigte sich u.a. mit einer mittelalterlichen Überlieferung des „Reineke Fuchs“…, dessen Thema sich auch Goethe bereits zugewandt hatte.

Grimm stellte vorchristliche Glaubens-Vorstellungen klassischer Mythologie und christlichen Überlieferungen gegenüber ….

„Reineke Fuchs“ ist sicherlich ein markantes Beispiel für den jeweiligen Zeitgeist des Pilgerwesens …

Im 19.Jh. wurde „der Grundstein“ für das Deutsche Wörterbuch gelegt – dies von den Brüdern Grimm.

1864 fertigte Wilhelm Busch das Werk "Der Heilige Antonius von Padua“ an, das jedoch nach Veröffentlichung wegen Blasphemie beschlagnahmt und erst sechs Jahre später aufgrund eines Gerichtsbeschlusses öffentlich zugänglich gemacht wurde.


 

Brüder Grimm



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Die Ära des Deutschen Kaiserreichs (1871-1918) führte zu einer drastischen ersten Wiederbelebung der Wallfahrten, die Wiederentdeckung christlicher Werte spielte in der gestärkten Autonomie des Bürgertums gegenüber der Obrigkeiten ebenso eine Rolle wie die zahlreichen „Marien-Erscheinungen“.

Der Erste Weltkrieg (1914-1918), die Weimarer Republik (1919-1933) und der Nationalsozialismus (1933-1945) haben der Nachwelt eine Menge Wallfahrts- und Pilgerstätten hinterlassen……. Noch heute pilgern viele Menschen an die historischen Stätten rund um den Globus…


 

Gedenkstätte bei Verdun (Beispiel)



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Im 20.Jh. wurden Pilger- und Wallfahrten auch zu Demonstrationen gegenüber totalitären Regimen genutzt.

So versammelten sich – trotz Behinderung - z.B. 1937 rd. 800.000 Menschen in Aachen, und auch die Wallfahrt nach Tschenstochau war nach dem 2.Weltkrieg eine Pilger-Demonstration des Freiheitswillen der Polen (mit bekanntlich weit reichenden Erfolgen).

Nach dem 2.Weltkrieg brachten die 50er Jahre „das Trümmerland zum Wirtschaftswunder“. Nach dem „Petticoat-Fieber“ mit Elvis Presley, des Symbolcharakters James Dean als jugendlicher Rebell, der ihn im konservativen Amerika der 50er und 60er Jahre vor allem bei der Jugend zur populären Symbolfigur der Auflehnung gegen etablierte Strukturen machte, kamen Mitte der 50er Jahre mit dem Guru Maharishi Mahesh Yogi erste maßgebliche Einflüsse der Transzendentalen Meditation (TM) in die westlich orientierte Welt.

Die 60er Jahre brachten die Beatles hervor, 1968 pilgerten die Beatles nach Rishikesh in Indien, um bei „Maharishi“ an einem mehrwöchigen Meditationskursus teilzunehmen. Auch andere „VIPS“ und „Promis“ wie z.B. Donovan oder Mia Farrow fanden sich in Indien zu Meditationskursen ein.
Hinweis Goa

John Lennon. der bis heute als genialer Querdenker und auch als Kopf der Beatles gilt, heirate 1969 Yoko Ono – die Flitterwochen wurden zum Medienspektakel. Im Hotelbett sitzend veranstalteten sie in verschiedenen Städten die sog. "Bed-Ins", die zu einer Art Dauer-Werbespot für den Weltfrieden wurden. In dieser Zeit entstand auch das Lied "Give Peace a Chance" Das Lied ist bis heute eine populäre Hymne bei Friedensprotesten.


 

Aachener Wallfahrt während des NS-Regimes



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In der „Hippiegeneration“ wurde Indien „das Land der Verheißung“. Für den Aufbruch nach Osten gab es zumindest drei Gründe:

· die Suche nach sich selbst,
· die Suche nach „neuen Horizonten“,
· der Traum von Freiheit, Frieden und Liebe.

Der Film „Easy Rider“ symbolisierte das nomadenhafte Lebensgefühl der Hippies. „being on the road“ war angesagt (also auch pilgern im ursprünglichen Sinn).

Einer der Novizen des Indien-Pilgerns war der der Schriftsteller Hermann Hesse. Sein Buch SIDDHARTA avancierte zum Kultbuch.


 

Demoplakat „der 68er“



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1971 wurde John Lennons wohl wichtigstes Lied, Imagine, veröffentlicht. Es heißt, Lennon habe nur sieben Tage gebraucht, um das Album "Imagine" aufzunehmen. Der Song „Imagine" ist es wie ein Kinderlied, der Text ist so einfach, dass ihn jeder verstehen kann, und das Lied, dass mittlerweile zu den Klassikern der Rockmusik zählt ist zugleich ein Aufruf für den Frieden und gilt wie „Give Peace A Chance“ als eine Hymne der Friedensbewegung.

Im gleichen Jahrwurde das erste Hard Rock Cafe in London eröffnet, und das persönliche Interesse des Gründers Isaac Tigrett an Sai Baba führte dazu, dass einige von „Babas“ Leitlinien innerhalb der Hard Rock Cafes demonstriert wurden:

Love all, serve all – Take time to be kind – Save the Planet.

Das kam nicht nur beim Londoner Publikum gut an, wo fernöstliche Religionen und Sekten sozusagen „in“ waren. Aus der ganzen Welt pilgerte „man“ ja nicht nur innerhalb der Friedensbewegung sondern auch „gen Osten“ nun auch zum Guru Sathya Sai Baba. Der in Indien gelegene Devotionsort Puttaparthi zieht seither immer mehr Pilger aus aller Welt an.


 

Hard Rock Cafe Thekenlogo-Beispiel aus den 70er J



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Auch „im Westen“ tat sich in den 80er Jahren einiges. Tausende pilgerten nicht nur zu den traditionellen Pilgerstätten oder Wallfahrtsorten sondern auch z.B. zur Communauté de Taizé.

Spiritualität und „Buddhismus mit oder ohne einer Art christlichem Überbau“ rückte in den 1980er Jahren verstärkt in den Mittelpunkt.

(Hinweis-> siehe Buddhismus, „Die Zehn Gebote“ sowie „ Die zehn unheilsamen Lehren



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Nach dem Tode von General Franco (el Caudillo -> der Führer) erregte das Grab des Heiligen Jakobus 1978 wieder internationales Interesse. Papst Johannes Paul II reiste im nun demokratischen Spanien 1982 (einem Heiligen Jahr), nach Santiago de Compostela.

1985 verständigte sich eine vom Europarat eingesetzte Expertenkommission auf eine Nomenklatur, nach der lediglich die nordspanische Hauptverkehrsachse die Bezeichnung „Camino de Santiago“ (Jakobsweg) tragen soll.

Mit dem Tod Francos am 20. November 1975 war der Weg für die Thronbesteigung durch Juan Carlos I vorgezeichnet.


 

Jakobusfigur Santiago de Compostela



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Paulo Coehlo machte sich aufgrund persönlicher Umstände 1986 auf den rd. 800km langen Jakobsweg von den Pyrenäen bis nach Santiago de Compostela und veröffentlichte mit seinem Tagebuch über seine Pilgerschaft sein erstes Buch, welches sicherlich auch so manchen neuzeitlichen Pilger auf den Jakobsweg gebracht haben wird.


 

Jakobsweg Roncesvalles-Santiago de Compostela



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Der „legendäre“ Musiker Eric Clapton veröffentlichte 1998 ein Album „Pilgrim“ – was übersetzt nichts anders bedeutet als Pilger/Pilgerin.

Ein weiteres Lied von Enya erforderte im Jahr 2000 Aufmerksamkeit und begleitete uns auf dem Weg ins 21. Jh.: „Pilgrim“, in dem sie “jedes Herz“ als Pilger bezeichnet. Herauszufinden, wer „man“ selbst ist….sei ein langer Weg“…



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Die Schauspielerin Shirley MacLaine begab sich 2000 auf eine spirituelle Reise auf den Jakobsweg, ihr Buch wurde zu einem Bestseller.

Und dann….dann war „Hape“ “MAL WEG“….…
Hape Kerkeling pilgerte im Juni und Juli 2001 fast 800 km auf dem nordspanischen Jakobsweg.

Sein „erfrischendes“ Tagebuch über seine Reise nach Santiago de Compostela „Ich bin dann mal weg“ war in 2006 (und auch bislang in 2007 !) das meistverkaufte Buch des Jahres und zieht seither bemerkenswert viele deutsche Besucher nach Galicien. (siehe auch Allgemeines)


Zu den Eröffnungsfeierlichkeiten für das „Heilige Compostelanische Jahr“ in 2004 hatte Santiago de Compostela „hohen Besuch“ aus der Monarchie, Seine Majestät Juan Carlos Alfonso Víctor María de Borbón y Borbón-Dos Sicilias – in Kurzform Don Juan Carlos I. de Borbón y Borbón.


König Juan Carlos I – seit 1975 König von Spanien - trug am 30.12.2003 – einen Tag vor Eröffnung der Puerta del Perdón (Pforte der Vergebung) - im Namen aller Spanier die sog. ofrenda – ein Widmungs- und Bittgebet an den Apostel Jakobus - sowie den Wunsch vor, dass durch die Fürsprache des Hl. Jakobus ein „gedeihliches Zusammenleben“ (convivencia) zwischen Völkern und Religionen möglich sein solle.

So zeigte sich auch vor ein paar Jahren wieder einmal mehr…., dass Politik, Reliquienkult und Pilgerfrömmigkeit seit des Anfängen des Jakobus-Kults eng miteinander verknüpft sind.


 

Wegweiser Camino Francés



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Viele Pilgerrouten begannen in oder führten durch Deutschland, allerdings sind diese Wege im Laufe der Jahrhunderte weitgehend in Vergessenheit geraten und u.a. durch flurbereinigte Landschaftsgebiete mehr oder weniger von der Landkarte verschwunden.

Seit ein paar Jahren werden mit Hilfe von historischen Karten die alten Verläufe der Pilgerwege weitestgehend rekonstruiert, und durch eine Kartierung wurden neue Pilgerwege erstellt, dessen Anfang und Ende sowie einzelne Wegabschnitte mit den historischen Wegen wie z.B. dem Frankenweg über einstimmen könnten. Diese Wanderwege erfreuen sich „bei Jung und Alt“ großer Beliebtheit.

Zusätzlich werden derzeit eigenständig verlaufende Radfahrer-Wegvarianten eingerichtet, die parallel zur Fußstrecke verlaufen und sich bei „eiligen Pilgern“ ebenfalls großer Beliebtheit erfreuen.

Und auch immer mehr regionale Meditationswege finden in Deutschland Anklang.


 

Auf „heimischem Boden“ unterwegs



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Früher wie heute….

… wer pilgert, durchläuft unentdeckte irdische und geistige, alte, vergessene oder verleugnete Räume.


 

‚Tages-Pilgerin’ i.J. 2007



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Und : früher wie heute…scheint auch das Geschäft mit „der Pilgerei“ weder aus touristischer Sicht noch im Hinblick auf Handelsgüter für viele Regionen Mitteleuropas (immer noch) nicht uninteressant zu sein, finden sich doch neben „normalen“ neuzeitlichen nun auch schon „Fünfsterne-Pilgerherbergen“.

Das sehr umfassende Angebot an Pilgerreisen und Pilgerführern ist ebenso nicht zu leugnen wie die „hier und da Angebote“ über zeitgemäße Pilgerkleidung wie „Pilger-Schuhe“, Pilger-Anhänger“, „Pilger-T-Shirts“ – ob in Variante „beflockt“ oder „unbeflockt“. Solche und andere Pilgerutensilien gibt’s nicht nur z.B. in Saint Jean Pied de Port, wo seit der neuzeitlichen Jakobsweg-Entdeckung so mancher Händler mit dem Verkauf von Pilgerhut, Pilgerstab und Pilgermantel u.ä. und auch so mancher Gastronom durch „Pilger-Menues“ ein gutes Geschäft betreibt.
Heute wie früher….bietet sich Wallfahrts- und Pilgerorten immer noch mindestens eine sichere Einnahmequelle.

Selten fanden auch soviel neue historische Romane einen rapiden Weg in die Bestseller-Listen. Gar die Canterbury Tales, ein literarisches Werk aus dem 14.Jh., finden wieder Einzug in „Pilgerstuben“ Vor einiger Zeit wurden einige der Erzählungen für „Leinwand“ und „Mattscheibe“ produziert.

Und trotzdem.. Früher wie heute….

… wer pilgert, durchläuft „natürlich“ unentdeckte irdische und geistige, alte, vergessene oder verleugnete Räume….,

und „so ganz nebenbei“ engagiert sich ein jeder Pilger oder Wanderer auch noch in Sachen Völkerverständigung, eben durch die Begründung internationaler Freundschaften: Kurz gesagt, „Pilgern“ ist wohl (auch) heute definitiv für alle in all seinen Variationen zu betrachten...

Die Grenzen zwischen Pilgern und Touristen verschwimmen ebenso wie die Grenzen und Möglichkeiten des camino oder eine via….. wenn es auch i.d.R. nur die Pilger sind, die körperliche Anstrengung, Muskelkater, Blasen an den Füßen auf und einen Pilgerstab an sich nehmen.

Ob sich jemand aus Gründen spirituellen Erlebens oder doch eher als sportliche Herausforderung auf den Weg gemacht hat – ausnahmslos waren bislang alle, die „ihren Weg “ gegangen sind, danach „ein anderer Mensch“.



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Pilgern ist in 2007 plötzlich auch „Party-Talk“.

Eine „Spaßgeneration“ beschäftigt sich offensichtlich mit dem Seelenheil, mit den uralten und immer wieder neuen Fragen:

Wo stehe ich? Wo will ich hin? Was ist der Sinn?
Die Suche nach sich selbst, beschleunigt von Hape Kerkelings Tagebuchnotizen, hat eine Renaissance von Religion und Spiritualität ausgelöst.



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Heute wie früher….

Wir wandeln auf alten Spuren von „Geistesgrößen“, und wir wandern auf historischen und geschichtsträchtigen Spuren, um für uns selbst eine Chance bereitzustellen, Spiritualität und Größe mit uns selbst erleben zu können….…. wir schauen dadurch eigen-tlich in die Richtung unserer eigenen Spuren….….

Heute vielleicht mehr denn je zuvor….

tauchen Sehnsüchte nach alten Werten und Tugenden wie Verlässlichkeit, Gemeinschaftssinn und Geborgenheit so massiv auf, dass sie erwähnenswert sind. Die sog. „Ego-Gesellschaft“, der „Kult des Individuellen“ hat in unserer „Multi-Kulti-Gesellschaft“ Druck bekommen, Verunsicherungen bringen Wünsche mit sich, auch Wünsche nach Sicherheit und Sinn.

Seit 1999 nimmt der Kirchentag mit seinem "Weg zu einer gerechteren Welt" das Ansinnen der Friedensmärsche nachdenklich wieder auf.
Die „Schrittmacher der Pilgerbewegung“ sind wieder einmal mehr auf Klage-, Befreiungs- und Friedenswegen auf den Beinen.

2002 feiert Herbert Grönemeyer mit einer Konzert-Tournee ein gelungenes Comeback …“Herbert“ ist wieder da….
Fast eine Million „Herbert-Fans“ pilgern zu seinen life-Konzerten, und „alle“ singen die Lieder des stark sozial Engagierten mit…
"Mensch" und "Der Weg" sprechen einem aus der Seele, „Herbert“ ist Kult…., das Album wird mit Gold und Platin mehrmals ausgezeichnet (Deutschland-> 21xGold+10xPlatin f.d.Album, Österreich-> 8xPlatin f.d.Album, Schweiz-> 5xPlatin f.d.Album +1xGold f.d. Single „Mensch“).

Beim Weltkirchentag 2007 in Köln konnte man den Eindruck erhalten, dass Kirche in Mode kommt. Und damit fast vergessene Traditionen.

Wer weiß, wo er herkommt kann Verlässlichkeit finden (und somit auch für sich selbst verlässlich sein)…wer wissen möchte, wer er ist…..pilgert eigentlich schon sofort los…., ob mit Wanderschuhen auf historischen Wegen oder zu sich selbst……


 

Wüstenwanderung - Spuren im Sand



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Irgendwie“….scheint sich im 21.Jh. ein Kreis zu schließen…
So mancher Pilger begibt sich im 21.Jh. für eine „Auszeit“ auf eine „Insel der Ruhe“ oder in eine „Ruhe-Oase“…, "oder bzw. sowie….
ins andere Extrem, z.B. auf Massenveranstaltungen wie Life-Konzerte: zum Singen, Tanzen und auch zur Demonstration wie beispielsweise Grönemeyers „Mensch-Tour“, seine Life-Konzerte 12 oder das G-8- Konzertfestival "Laute Stimmen gegen Armut"

Im Zeichen der (hektischen) Zeit achten immer mehr Menschen auf eine innere Balance, ein ausgewogenes Verhältnis wie wir es z.B. bei Yin und Yang kennen.

Erfreulicherweise gibt es immer noch (oder gar immer mehr ?) Orte für Stille und innere Einkehr...

Pilgerreisen sind 2007 der Trend, „der Jakobsweg“ ist in aller Munde…

Erstmals fällt in Galizien die Entscheidung, ab 2008 für die rd. 60 staatlichen Pilgerherbergen auf den verschiedenen Routen des Camino Santiago eine Übernachtungspauschale einzuführen, begründet mit dem Ziel, die Überbelegungen in der Hochsaison zu vermeiden und für eine bessere Reinigung der Unterkünfte sorgen zu können. In den staatlichen Pilgerherbergen eines camino in Galizien müssen Pilger ab 2008 drei Euro/ÜN bezahlen; die kirchlichen Einrichtungen haben für ihre Pilgerunterkünfte die „ Basis Spende “ beibehalten.

Auch die deutschen Pilgerbüros nennen zweistellige Zuwachsraten, Touristikverbände entdecken den Weg zu sich als Standortvorteil.

Diavorträge über den Jakobsweg sind ausverkauft, die Verlage bringen einen Lauf-Text nach dem anderen heraus.

Manche Klöster sind auf Monate hin ausgebucht, bei Lebensfragen sind Mönche plötzlich wieder gefragte Ratgeber.


 

Wüste & Fußspuren – Beispiel Namibia



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Überall in Europa lebt das Pilgern auf.
Auch evangelische Christen, von der Tradition des Wallfahrens nur mäßig geprägt, erfahren auf einem Pilger-Weg, einer mystischen Reise Schöpfung körperlich (z.B. Ökumenischer Pilgerweg).


 

nicht immer allein...auf einem Pilgerweg



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Aufgrund der mittlerweile sehr guten Radfahrerwege finden sich immer mehr Rad-Pilger…so nicht nur auf den „traditionellen Pilger-Wegen“ oder den äußerste beliebten Strecken EuroVelo… sondern auch auf historischen Routen des afrikanischen Kontinents, wie z.B. Marokko, um dort neben sportlicher Herausforderung auch einen Weg für innere Balance zu begehen……


 

Berglandschaft Marokko



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Letztendlich…- "der Zeitgeist mischt die Karten und gibt die Richtung vor.

Pilgern….es war ….und ist… spannend….
- eben ein Abenteuer….



In eine Welt ständiger Beschleunigung kehrt eine Kultur besinnlicher Langsamkeit zurück: „slow life“…..,

Ob Auszeit in einem Kloster, beim Sport, bei einer Wallfahrt, beim Fasten , bei der Meditation oder auf dem Pilger-Weg…,

....im Hinblick auf unseren gewählten Pilgerweg sollten wir gut mit uns umgehen.

Schonend sollten wir demnach mit uns umgehen…. uns nicht überfordern, denn wer sich angeschlagen auf den Weg macht…..schafft die Strecke nicht…. Wie bei jeder geistigen Übung sind auch die ersten drei Tage Pilgerschaft „knallhart“.

Man startet dort, wo man mental steht…

Der Weg ist das Ziel….


 

„Nichts …und doch so viel“…Wüste (hier Sahara)



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TEXT Imagine (John Lennon) Zu Ehren von John Lennon,hier der Text von "Imagine" (Oben Englisch unten Deutsch) Imagine there's no heaven It's easy if you try No hell below us Above us only sky Imagine all the peop...

   



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TEXT Imagine (John Lennon)

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