Devotionszentren bzw. –stätten orientieren sich nicht an christlichen Heiligengräbern.
Bei Devotionsstätten handelt es sich vielmehr um Orte, an denen göttliche Eingriffe bezeugt wurden/werden, so beispielsweise durch wundertätige Erscheinung der Gottesmutter.
Das deutsche Wort Devotionalie (lat. devotio) wird in Zusammenhang mit Gegenständen gebraucht und bedeutet soviel wie Hingabe, Ehrfurcht.
In Zusammenhang mit dem Pilgerwesen sind so z.B. die aus dem Christentum bekannten Rosenkränze, Kreuze, Andachtsbilder, Heiligenfiguren, Ikonen usw. Devotionalien.
„Heiligenbilder“ in Form von Darstellungen in Basiliken gibt es seit frühchristlicher Zeit. Im Mittelalter gab es neben gemalten auch geschnitzte, gewebte und gestickte Darstellungen von Heiligenbildern.
Spätestens seit der Blütezeit des mittelalterlichen Pilgerwesens sind Wallfahrtsorte Devolutionalien-Zentren für den Handel von ‚religiösen Souvenirs’.
Geschichte des Pilgerwesens
Christen pilgern und wallfahren seit den Anfängen des Christentums zu Devotionsstätten, entsprechend zu den Schlüsselstationen im Leben Jesu Christi ins Heilige Land.
Traditionell lehnt der Protestantismus Devotionalien ab, im Katholizismus wird für eine Devotionalie gerne kirchlicher Segen erbeten. In anderen Religionen wie z.B. dem Hinduismus oder Buddhismus spielen Devotionalien eine große Rolle.
In Europa finden sich neben Rom und Santiago de Compostela sechs hochrangige Wallfahrtsorte:
in Deutschland Altötting, in Frankreich Lourdes, in Italien Loreto, in Österreich Mariazell, in Polen Tschenstochau und in Portugal Fátima.
Diese Wallfahrtsorte liegen im Wegenetz der Pilgerwege alle an einem camino/frankenweg, die einen Pilger zu den großen christlichen Pilgerzielen führt ( siehe z.B. peregrinatio religiosa- > Peregrinatio).
Für viele Pilger von heute gehören antike Kultstätten ins Reiseprogramm (wie z.B. Ephesos und Delphi). Über die Grenzen Europas hinaus und auch unabhängig vom Christentum finden sich Devotionalien, so z.B. in Mexiko in der „Basilika der Jungfrau von Guadelupe“. „Souvenir-Bilder“ des Begründers der ‚Transzendentalen Meditation’ –TM- , Maharishi Mahesh Yogi, gehören ebenfalls in die Sparte Devotionalien. Rishikesh wurde u.a. durch die legendären Beatles zu einem weltweit bekannten Pilgerort.
Nicht wenige Pilger aus dem Westen suchen spirituelle Orte der östlichen Welt auf (z.B. Rummindai, Kushinagar, Tibet, Rishikesh oder Puttaparthi).
An all diesen Pilger- und Devotonalienorten gibt es einen mehr oder weniger regen Devotionalien-Handel, denn Devotionalien kommen dort auch dem Bedürfnis entgegen, von einer Pilgerreise ein Erinnerungsstück mit nach Hause zu nehmen.
Pilgerreise, Wallfahrt – bedeutet was ? Pilgerreisen heute
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