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Purgatorium

Bereits aus vorchristlichen Traditionen kennen wir Rituale mit Feuer, so z.B. von den Kelten, u a. wollten sie mit dem Osterfeuer den Winter vertreiben.

Das Purgato-rio / Purgagorium (lat.) -> „Ort der Reinigung“/Fegefeuer ) ist eine originär christliche „Erfindung“, das Fegefeuer ist der sozusagen ein „dritter Ort“ des Jenseits zwischen Himmel und Hölle (so schon Martin Luther). Während andere Weltreligionen nur ein oder zwei Orte des Jenseits kennen, entwickelte sich im Christentum die Vorstellung von drei Orten des Jenseits.

Besonders im Christentum des Mittelalters war das Fegefeuer in der Vorstellungswelt der Menschen ein zwischenzeitliches Jenseits.

Das Purgatorium galt als ein Ort der Prüfung, in dem die Seelen der Toten von ihren Sünden vor allem durch Feuer gereinigt werden konnten, um letztendlich am Ende der Tage, am Jüngsten Gericht, der endgültigen Verdammung in die Hölle zu entkommen.



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Gottes Vergebung von Sünden verlangte innerhalb der kirchlichen Lehre einen bewussten Akt der grundlegenden Umkehr und dauerhaften Veränderung des Lebens, der in den ersten Jahrhunderten durch das Ritual der Taufe vollzogen wurde, aber später schien ein gleichartig das ewige Heil verlässlicher Akt der Umkehr analog des Neuen Testaments nicht mehr 100% sicher. Zur Vergebung schwerer Sünden, die nach der Taufe begangen wurden, kamen Bußauflagen (z.B. Fasten, Ausschluss der Gemeinde, Fürbitten, Stiftungen für das Seelenheil Verstorbener oder Pilgerreisen und die damit verbundenen Ablässe –die Zeit des Fegefeuers konnte für im Mittelalter lebende christliche Gläubige s o drastisch abgekürzt werden.

Ausgeschlossen vom Fegefeuer waren nur diejenigen, die sog. „Todsünden“ begangen hatten, für jene bestand im Leben keine Möglichkeit der Reinigung mehr. Todsündern war die Hölle gewiss… Um dieser Unerbittlichkeit der Verdammung der meisten Menschen zur Hölle zu entkommen, entwickelte sich im Laufe der Zeit eine Möglichkeit nachträglicher Reinigung durch Feuer, die verstorbenen Seelen konnten so in einem Zwischenzustand gerettet werden.

Anders als Himmel und Hölle war es als ein „Übergangsreich“ nicht von ewiger Dauer. Ursprünglich galt auch im Christentum ein Menschenleben mit dem Tod als beendet. Die jeweiligen Taten im Leben entschieden über „Himmel oder Hölle“, und das Tor zum Himmel stand nur für die Vollkommenen offen.

Die Vorstellung vom Fegefeuer als ein besonderer Ort war aber erst seit dem 12. Jh. fertig ausgebildet,seit dem 15.Jh. ist das Fegefeuer ein zum Dogma gewordener Glaube, das in der katholischen Kirche zwar auch noch heute Gültigkeit hat aber gegenwärtig mit mittelalterlichen Vorstellungen nicht mehr viel gemein hat: in der modernen katholischen Theologie ist das Fegefeuer ein Zustand und nicht –wie im Mittelalter – ein Ort.



Tipp: Pilger-Rituale (z.B. Verbrennen der Pilgerkleidung am mittelalterlichen Ende der Welt, dem Kap Finisterre)

Die berühmteste Jenseitsreise der Weltliteratur findet sich durch Dante Alighieris (1265-1321) Göttlicher Komödie. Dantes Göttliche Komödie - entstanden zwischen 1307 und 1321, ist die erste große Dichtung der italienischen Sprache und gilt bis heute als ihr Hauptwerk. In den 100 Gesängen seiner im Exil verfassten "Commedia" (1307-1321) hat der Dichter Gericht gesessen, und am Ende dieser Jenseitsreise säumten nahezu 600 Seelen des politischen, literarischen und mythologischen Lebens Dantes Weg, zuvor aber hatte der Dichter als Figur des eigenen Epos gemeinsam mit seinem Führer, dem römischen Lieblingsdichter Vergil, , Hölle (Inferno) und Fegefeuer (Purgato-rio) zu durchwandern: "Dort wirst Du hören der Verzweiflung Pein / Und sehn, wie sich der Vorzeit Geister quälen, / so daß sie nach dem zweiten Tode schrein". Die Architektur des Jenseits hatte Dante sich mit seinen 27 Stufen trichter- und terrassenförmig vorgestellt, um seinen unausweichlichen Sog zu illustrieren.



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