Das relativ kleine Eisenkreuz steht – befestigt auf einem Baumstamm - in einem Steinhaufen, der von Jakobspilgern auf ihrem Weg von den Pyrenäen bis nach Santiago de Compostela stetig vergrößert wird.
Es erinnert „irgend-wie“ an alte Riten….so z.B. den „Mai-Baum“, einem Welten,- Lebens- bzw. Glücksbaum, einer Verbindung zwischen Himmel und Mensch…. den man in der Nacht der Walpurgis, der Hexennacht, bewacht….und die wie das keltische Frühlings- und Fruchtbarkeitsfest Beltane auch jeweils in der Nacht zum 1.Mai stattfindet… Große Holzstapel wurden aufgeschichtet und in der Nacht entzündet…. Dies diente zum einen natürlich der Beleuchtung der „Freudenfeuer“-Feierlichkeiten, aber das Ritual beinhaltete eine „Reinigung“ der Herden, die hier zwecks dieser hindurch getrieben wurden.
Da auch keltische Völker u.a. gerne herausragende natürliche Plätze für ihre Rituale genutzt haben war wohl auch die Stelle des Cruz de Hierro immer schon ein Kultplatz…
Es heißt, dass „hier oben“ – an der höchsten Stelle des Jakobswegs, bis zur Christianisierung auch einer römischen Weggottheit gehuldigt wurde, dies durch Ablegen eines Steins…
Der ursprünglich nicht christliche Brauch, am Eisenkreuz einen Stein abzulegen, hat sich im Laufe der Zeit den Gegebenheiten angepasst…
Inzwischen wird der Kult problemlos in Wallfahrten integriert, für Santiago-Pilger ist das Ritual, das „Ablegen der Sorgen“ (symbolisch durch einen Stein), eines der touristischen Highlights auf d e m camino. Beliebt sind auch neue Riten, so nutzen viele Jakobspilger den Baumstamm, an dem das Kreuz befestigt ist, als „Pinwand“ für persönliche Dinge wie Briefe usw.
Tipp: Jakobspilger Info&FAQ - > z.B. Jakobus auf der iberischen Halbinsel?, Jakobsweg in Zahlen, Pilger-Rituale, Jakobsweg-Etappen Camino Francés
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