Brüder Grimm

Zu den wichtigsten Geistespersönlichkeiten der deutschen und europäischen Kulturgeschichte gehören die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm.

Jakob Grimm (4.1.1785 – 20.9.1863) sowie Wilhelm Grimm (24.2.1786-16.12.1859) sind vor allem als Sammler von Märchen und als Sprachforscher bekannt.


Geboren wurden die Gebrüder in Hanau. Studiert haben sie u.a. in Marburg. Die wissbegierigen Studenten beschäftigten sich recht früh bereits mit Goethe und Schiller.

Bis zu ihrem Umzug nach Göttingen haben die beiden 30 Jahre in Kassel gelebt. Dort sammelten sie ihre inzwischen weltberühmten Märchen und Sagen.

Jakob und Wilhelm Grimm hatten in Göttingen eine außerordentliche Professurenstelle. Als Mitunterzeichner des Protestes der „Göttinger 7“ (Göttinger Sieben - > ein Protest gegen die Aufhebung der Verfassung im Königreich Hannover) wurden die Brüder durch den König von Hannover ihres Amtes enthoben und des Landes verwiesen. So zogen die Brüder Grimm nach Berlin.

Die überwiegend aus mündlicher Überlieferung stammenden Texte der Gebrüder Grimm verknüpfen Alltägliches mit Übernatürlichem.

Ihre Märchen vermitteln ein Weltbild, in dem das Gute über das Böse triumphiert.

Kassel gilt als sog. „Hauptstadt der Deutschen Märchenstraße“

Die Kasseler Handexemplare der „Kinder- und Hausmärchen“ mit ihren zahlreichen eigenhändigen Ergänzungen und Notizen von Jacob & Wilhelm Grimm sind für viele ein „Teil des Weltgedächtnisses“. So wurden sie auch 2005 von der UNESCO offiziell in das „Weltdokumentenerbe der Vereinten Nationen“ aufgenommen.

Die Sammlung der „Kinder- und Hausmärchen“ gehört weltweit zu den bekanntesten Büchern deutscher Kulturgeschichte, sie wurden in mehr als 160 Sprachen übersetzt.

Die Erzählungen der Gebrüder Grimm belegen Völker übergreifende Vorstellungen eine zu Zeiten der Brüder Grimm neue Ausdrucksform für europäische und orientalische Märchen-Traditionen, und so manche/r Erwachsene beschäftigt sich irgend wann mal wieder mit dem, was ihr/ihm in „wohl behüteten“ Kindertagen einmal vermittelt wurde…..und sieht Märchen und Sagen- sprich volkstümliche Überlieferungen - generell aus einem ganz neuen Blickwinkel…., ob nun bei der Geschichte des Schneewittchens mit den sieben Zwergen über den sieben Bergen oder beim Tischchen deck dich, Goldesel und Knüppel aus dem Sack…. (Tischlein, deck dich)… wo der Sohn dem Vater während seiner Wanderjahre verzeiht….oder die Mähr vom Froschkönig….(derzeit hochaktuelles Accessoires in jedem Geschenkeladen…), wo der Frosch letztendlich an die Wand geworfen wird, um sich zu einem Prinzen zu entwickeln…

Weltberühmte Märchen der Brüder Grimm (in alphabetischer Reihenfolge) sind z.B.

Aschenputtel, Das Märchen von einem, der auszog das Fürchten zu lernen, Das tapfere Schneiderlein, Der Froschkönig, Der gestiefelte Kater, Der Hase und der Igel, Der kleine Däumling, Der Teufel mit den goldenen Haaren, Der Wolf und die sieben Geißlein, Der Rattenfänger von Hameln, Die Bremer Stadtmusikanten, Die Sieben Raben, Dornröschen, Frau Holle, Hänsel und Gretel, Hans im Glück, Rotkäppchen, Schneewittchen, Rapunzel, Schneeweißchen und Rosenrot, Tischlein, deck dich... u.v.m.



Die Brüder beschäftigten sich u.a. mit „Reineke Fuchs“ (eine Geschichte aus dem Mittelalter und u.a. ein Epos von Johann Wolfgang v. Goethe), in dem Jacob Grimm vorchristliche Glaubensvorstellungen klassischer Mythologie und christlichen Überlieferungen gegenüber stellte…. , … und wo es u.a. im sechsten Gesang von Goethes Epos heißt: „Drinnen geschieht es dann gleich. Lampe schreit: „Der Pilger bringt mich um!“ Doch „Reineke hatt ihm bald die Kehle zerbissen“ und verspeist den Hasen genüsslich gemeinsam mit seiner Frau“.


1839 begannen die Philologen Brüder Grimm ihre gemeinsame Arbeit am Deutschen Wörterbuch. 1960 (nach 120 Jahren (!)…) war das Werk mit insgesamt 33 Bänden vollendet.



Hinweis Gebrüder Grimm - > Deutsche Märchenstraße – siehe auch Historische Wegbezeichnungen, Halwege, Frankenwege, Jakobsweg