Die „Große Kartause“, La Grande Chartreuse, ist das Mutterkloster des Kartäuserordens.
Im 11.Jh. – zur mittelalterlichen Blütezeit des Pilgerwesens – war es Bruno von Köln (Hl.Bruno), der in der einsamen Gebirgsgegend (heute ca. 18km nördlich von Grenoble entfernt) mit sechs weiteren Gefährten eine Eremitage gründete.
Bruno hatte zuvor in seinem Geburtsort Köln und später in Reims Philosophie und Theologie studiert, bis 1056 war er in Reims auch Leiter der Domschule.
Die von Bruno von Köln gegründete Einsiedelei im Chartreuse-Gebirge in den französischen Alpen bestand in ihren Anfängen aus einem Kreuzgang, mehreren Holzhütten und einer kleinen Kirche. Diese erste Kartause wurde wie es heißt im 12.Jh. durch eine Steinlawine zerstört, „La Grande Chartreuse“ wurde daraufhin etwa 2 km weit von der ursprünglichen Lage wieder neu errichtet.
Im Laufe der Zeit wurde die Große Kartause insgesamt acht Mal durch Feuer zerstört und anschließend wieder aufgebaut. Das heutige Pilgerziel La Grande Chartreuse stammt größtenteils aus dem 17.Jh., einzelne Elemente sind aber noch aus dem 14. und 15. Jh erhalten.
Von weitem erinnert 'La Grande Chartreuse' / Monastery of the Grande Chartreuse an eine Festung.
Die Klosteranlage befindet sich ca. drei Kilometer nordwestlich des Dörfchens Saint-Pierre-de-Chartreuse.
Chartreuse heißt übrigens auch der Kräuterlikör, den die Kartäusermönche heutzutage in der Großen Kartause herstellen und in die ganze Welt exportieren.