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Loretta von Sponheim

Um 1300 geboren als Loretta von Salm heiratete sie in jungen Jahren (vermutl. mit 16/18) den an Alter und Rang ebenbürtigen Heinrich von Sponheim, dessen Stammsitz seit 1125 die an der Mosel gelegene Starkenburg war ( gegenüber der Litziger Lay (heute Stadtteil Traben/Traben-Trabach).



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Als ihr Gemahl Heinrich II. von Sponheim um 1323 verstarb, wurde Gräfin Loretta von Sponheim vom Familienrat bis zur Regierungsfähigkeit ihrer unmündigen Söhne die Regentschaft über die Grafschaft übertragen (Mumparse), Loretta sollte als mutige und tatkräftige Frau des Mittelalters in die Geschichte eingehen.

Ihr größter Widersacher war der bedeutende Kurfürst von Trier, Balduin von Luxemburg. Dieser hätte die Starkenburg nebst Loretta in der Sponheimer Grafschaft gerne unter seine Herrschaft gebracht. Gräfin Loretta, mutig und recht respektlos, ließ den großen Balduin während einer Schiffsfahrt auf der Mosel gefangen nehmen und sperrte ihn auf ihrer Festung Starkenburg -die als uneinnehmbar galt - in Ehrenhaft ein - für wie es heißt fast neun Monate! Es „hagelte“ mit Protesten und Drohungen aus den verschiedensten Adelskreisen (bis hin zum Kaiser), selbst der Papst mischte sich für diese Ungeheuerlichkeit ein und sprach einen Kirchenbann aus…

Die junge, und wie es heißt äußerst attraktive Gräfin und streitbare Witwe, konnte bis zum Tag X nichts zur Freilassung des Kurfürsten bewegen. Tag X war u.a. die Zahlung eines hohen Lösegeldes und weit reichende politische Konditionen, die Loretta zugestanden wurden. Von diesen Verpflichtungen sollten den Kurfürsten laut Vertag weder Kaiser noch Papst entbinden können. Für die Einhaltung des Vertrages siegelten 20 hochrangige Zeugen. Obendrein gab Balduin gab die Burgen Cochem, Bernkastel und Manderscheid als Pfand in Treuhandverwaltung und versprach darüber hinaus Loretta, sich beim Papst für die Lösung des Bannfluches einzusetzen. Beide Parteien sicherten sich für die Zukunft gegenseitige Unterstützung zu. Und tatsächlich finanzierte Balduin vier Jahre später den Bußgang der Loretta, die eine Pilgerreise nach Avignon zu Papst Johannes XXII unternahm. Kurfürst Balduin siegelte ein Geleitschreiben (Pilgerempfehlungs- oder Fürbittschreiben), in welchem er seine Entführung als "zufälliges Missgeschick" darstellte. In Avignon – ihrem Pilgerziel - erwies sich auch der Onkel ihres verstorbenen Gatten - Dompropst Heinrich von Sponheim, der als Berater beim Papst weilte, als hilfreich.Durch den Bußgang sowie einer zugesagten „Ewig-Licht-Spende“ wurde Loretta letztendlich wieder vom kirchlichen Bannfluch los gesprochen.

Loretta starb 1346 und wurde in der Zisterzienserabtei Himmerod beigesetzt.



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Lorettas Sohn, Graf Johann III von Sponheim, baute die Grevenburg über Trarbach aus. Dabei löste er die Starkenburg als Residenz der hinteren Grafschaft Sponheim auf und benutzte Baumaterial von der elterlichen Feste, so dass von dieser nur noch die Grundmauern erhalten sind. Die Grevenburg war bis zum Aussterben der Sponheimer 1437 deren Stammsitz.


 

Grevenburg im Mittelalter



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Heute können wir nur noch die Ruine Grevenburg besichtigen, die einst phantastische mittelalterliche Burganlage wurde im 18.Jh. von den Franzosen im polnischen Erbfolgekrieg gesprengt. Und so mancher Pilger macht da heute Rast….


Die Geschehnisse rund um die Gräfin Loretta sind für das Mittelalter sicherlich eine Ausnahmeerscheinung, sie zeigen jedoch auf, dass die Kirche zu dieser Zeit sehr wohl unterscheiden konnte zwischen Religion und Politik.

Im Moselort Trarbach und auf dem anliegenden Hunsrück wurde 1557 fast überall die Reformation eingeführt.



Ein Roman, in dem die Geschichte der Loretta als Rahmenhandlung wieder auftaucht ist das Buch

„Die Safranhändlerin“


 

Grevenburg Trarbach heute



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Personen in Verbindung mit dem Pilgern / Sai Baba

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