Startseite
Die „Top“-Pilgerwege
Pilgerwege A-F
Pilgerwege G-L
Pilgerwege M-Z
Pilgerwege - Via
Pilgerwege in Deutschland
Pilgerreisen
Gebiete
Orte
    Pilgerorte
    Pilgerorte in Afrika
    Pilgerorte in Amerika
    Pilgerorte in Asien
    Pilgerorte in Australien
    Pilgerorte in den Benelux-Ländern
    Pilgerorte in Deutschland
    Pilgerorte in Frankreich
    Pilgerorte in Griechenland
    Pilgerorte in Großbritannien und Irland
    Pilgerorte in Italien
    Pilgerorte in Malta
    Pilgerorte in Österreich
    Pilgerorte in Polen
    Pilgerorte in Portugal
    Pilgerorte in der Schweiz
    Pilgerorte in Skandinavien
    Pilgerorte in der Slowakai
    Pilgerorte in Spanien
    Pilgerorte in Tschechien
    Pilgerorte in der Türkei
    Pilgerorte in Ungarn
Die „Top“-Pilgerziele
Personen
Jakobspilger - Infos & FAQ
Rompilger - Info & FAQ
Geschichte
Zitate, Aphorismen, Zeitgedanken, Wegbegleiter
Allgemein
Pilger-Community

Florenz

In kaum einer anderen Region der Welt gibt es so viele kunsthistorisch bedeutende Städte wie in der Toskana. Allerdings sticht eine Stadt wegen ihrer Größe und ihrer Vielfalt dabei heraus: die sog. „Wiege der Renaissance“ - Florentia, Firenze, Florenz.

Im Rahmen von Pilger-Wegen und Pilger-Orten können aufgrund der Vielzahl an Sehenswürdigkeiten in diesem Artikel nur die wichtigsten Erwähnung finden, denn nicht nur unzählige Kirchen locken in Florenz mit Meisterwerken der Freskomalerei.

Die historische Altstadt von Florenz gehört seit 1982 zum UNESCO-Weltkulturerbe.



Nach oben



Nach oben

Die Umgebung von Florenz kann seine Historie bis in die Zeit der Kelten zurückverfolgen. Als römische Kriegsveteranenkolonie Florentia wurde die Stadt um 59 v.Chr. von Julius Cäsar an den Ufern des Arno unterhalb der etruskischen Siedlung Fiesole gegründet. Allerdings vernachlässigten die Römer die Entwicklung der Region, Getreide importierten sie lieber aus Ägypten oder aus Sizilien. Als Folge lagen die von den Etruskern als Felder urbar gemachten Sumpfgebiete wieder brach. Und auch die Siedlungen.



In der Zeit des Römischen Reichs, wo der Kaiserkult als verbindlich galt, pilgerte man zu den Stätten des Heiligen Landes und auch gen Rom, das seinen Status als Wallfahrts- und Pilgerziel durch die Grabstätten der Apostel Petrus und Paulus hatte.


Nach dem Zusammenbruch des Römischen Reiches erlitt Florenz das gleiche Schicksal wie der Rest der Region. In der Zeit der Völkerwanderung wurde die Toskana immer wieder Schauplatz von Überfällen und Verwüstungen durch einfallende Stämme. Pilgerreisen waren zu dieser Zeit sehr gefährlich, auch in der Toskana waren die Wege und Orte keltischen Ursprungs sehr gefährlich.



Im 5. und 6.Jh. wurde auch Florenz von Ostgoten und Byzantinern mehrfach überfallen und geplündert. Erst durch die Eroberung der Langobarden (568) kam für’s Erste Ruhe in die Region. Der germanische und recht bodenständige Stamm bewirtschaftete die Felder wieder. Erste Kirchen wurden errichtet, so auch in Florenz.

Karl der Große eroberte 774 Nord- und Mittelitalien. Die Region Tuszien (Toskana) machte er in seinem Heiligen Römischen Reich zur fränkischen Markgrafschaft. Nicht Florenz sondern Lucca wurden erst einmal Residenzstadt des Markgrafen. Florenz war somit für’s erste auch vom Handel abgeschnitten, führte die erste Frankenstraße doch nicht über Florenz.



Nach oben

Erst durch die Verlegung des Markgrafensitzes von Lucca nach Florenz (um 1000) konnte die mittelitalienische Stadt einen ersten Aufschwung erleben. In dieser Zeit entstand der prachtvolle Bau des San Giovanni Baptisteriums, heute Zeuge für ein reiches und mächtiges Florenz in der Zeit der „Blüte“ des mittelalterlichen Pilgerwesens und seit dem Bau des Doms dessen Taufkirche. Man vermutet, dass an der Stelle des Baptisteriums ursprünglich eine Kultstätte der Kelten.


Das 11.Jh. stellte für Pilgerreisen ins Heilige Land eine Art „Orient-Hysterie“ dar.

Für mittelalterliche Wallfahrer war Florenz eine wichtige Etappe auf dem Weg, ob nach Rom oder zu den Städten des Heiligen Landes, allen voran Jerusalem.

Die Pilgerroute Via Romea bzw. Via Francigena führte Pilger aus Florenz kommend über die Römerstraße weiter nach Pisa.

Der Franziskusweg / Franziskanerweg von Florenz über Assisi nach Rom ist vor allem heutzutage ein Geheimtipp für Italienliebhaber, die gut zu Fuß sind.


 

Baptisterium Florenz (heute)



Nach oben



Nach oben

Im 12.Jh. bekämpften sich die toskanischen Städte untereinander. Florenz entschied sich für die papsttreue Markgräfin Mathilde von Tuszien. (1046-1115). Florenz stand derzeit noch „im Schatten“ der mächtigen kaisertreuen Städte Lucca, Pisa und Siena. Die Macht des Adels brach im Florenz des 12.Jh. zunehmend zusammen. Reiche Kaufmannsfamilien schlossen sich zu Zünften zusammen, organisierten sich politisch, verabschiedeten 1250 eine erste bürgerliche Verfassung und übernahmen 1282 die Regierungsgewalt – dies ohne Beteiligung des durch Stammesfehden geschwächten Adels.

Florenz wurde reich durch rege Produktion und Handel, Florenz stand (wie heute) für Woll-, Tuch- und Lederverarbeitung, Marmor – und Metallproduktion. Und durch das Bankengeschäft. Die Goldschmiedekunst der Florentiner war bis über die Grenzen berühmt, und bereits 1252 setzte sich die Stadt über das kaiserliche Privileg der Münzprägung hinweg und brachte den „Goldflorin“ heraus, eine Währung, die sich rasch zu eine der gefragtesten der Zeit herauskristallisierte.

Binnen kurzer Zeit entwickelte sich Florenz zu einer sehr reichen Stadt, und im 13.Jh. stellte Florenz die bedeutendste Stadt des Kontinents dar! Zur Sicherung der Vormachtstellung und zur Versorgung der wachsenden Bevölkerung vergrößerte Florenz seinen Einflussbereich. Die Feudalherren wurden von ihren Kastellen auf dem Land vertrieben und gezwungen, sich in der Stadt anzusiedeln, und in der Zeit 1329 bis 1420 wurden durch Kauf oder durch Eroberungen die Städte Pistoia, Prato, San Gimignano, Volterra, Arezzo, Pisa, Cortona und Livorno unter florentinische Herrschaft und Kontrolle gebracht.

Kulturell erlangte Florenz in dieser Zeit einen Aufschwung „ohne gleichen“. Dante und Boccaccio schrieben ihre Werke im florentinischen Dialekt anstatt auf Latein, damit begründeten sie die „Sprache der Italiener“. Giotto löste sich von der vorherrschenden byzantinischen Kunstrichtung und bereitete mit seinen Gemälden die Renaissance vor.

Lucca, Pisa, und Siena, d i e regionalen Konkurrenten des mittelalterlichen Florenz, regten die Bautätigkeit in Florenz so an, dass diese „grenzenlos“ schien.

Mitte bis Ende des 13. Jh., in der Zeit, in der Pilger als Touristen und nicht mehr ein Leben lang auf Pilgerreise unterwegs waren, wurde auch das in Florenz das wahr gemacht, was in allen mittelalterlichen Pilger- und Handelsstädten Augenmerk war.

Für Florenz bedeutete das aber nicht nur die Grundsteinlegung eines Doms, auch die Grundsteine für den Palazzi Vecchio und für die großen Ordenskirchen Santa Maria Novella und Santa Croce wurden derzeit gelegt.

Das 14.Jh. stellte wie überall auf dem Kontinent auch für mittelalterliche Pilger eine Krise dar. Und auch Florenz blieb davon nicht verschont. Hungersnöte, Naturkatastrophen und Pestpandemie dezimierten die Bevölkerung auch in Florenz.

Diese Situation machte sich die noch relativ junge Patrizierfamilie der Medici zunutze. Die Medici waren als Bankier des Papstes zu Geld und Einfluss gekommen, ab 1434 übernahmen die Mitglieder dieser Kaufmannsfamilie die Macht in Florenz. Von kleineren Unterbrechungen abgesehen herrschte diese Familie fast 350 Jahre lang nicht nur über die Stadt Florenz; u.a. stellte die Familie der Medici mehrere Familienmitglieder für den Heiligen Stuhl in Rom. Nach und nach wurde fast die gesamte Toskana unter die Herrschaft der Medici gebracht, häufig auch durch kluge und vorausschauende Heiratspolitik.

Auch der größte Rivale von Florenz, Siena, muss sich 1555 endgültig dem mächtigen Florenz geschlagen geben.

Noch heute zeugen in vielen toskanischen Städten die Festungen der Medici von der einstigen Macht und dem Reichtum dieser Familie.

Aber nicht nur als Politiker und Kaufleute wurden die Medici berühmt, von Beginn an förderten sie Kunst und Architektur. Michelangelo, Leonardo da Vinci oder Botticelli arbeiteten und lebten in Florenz. Die Medici waren Kunstmäzene und ließen den Künstlern „freie Hand“.

Nach dem Ende der Medici-Dynastie fiel die Toskana an die österreichischen Habsburger (1737). Florenz wurde Amtssitz der österreichischen Erzherzöge. Unter Habsburger Herrschaft wurde die Stadt führendes Wirtschafts- und Handelszentrum der Region.

Durch den Italienischen Unabhängigkeitskrieg Mitte des 19.Jh. wurde die Toskana Teil des Königreich Piemont unter Vittorio Emmanuele II. Für sechs Jahre war Florenz Hauptstadt dieses Königreichs (1865-1871). In der kurzen Zeit als Hauptstadt Italiens erfuhr Florenz tief greifende Veränderungen im Stadtbild. Um für breite Ringstraßen und repräsentative Regierungsbauten Platz zu schaffen wurde der mittelalterliche Stadtkern abgerissen.

1871 schloss sich der Vatikan dem Königreich an – das brachte die Verlagerung des Königsstuhls nach Rom mit sich.


 

Florenz im Mittelalter (Ausschnitt)



Nach oben

An der Piazza del Duomo steht (nach dem Petersdom in Rom und dem Mailänder Dom) die drittgrößte Kirche des Christentums: Santa Maria del Fiore.

Mit dem Bau des Doms wurde 1296 begonnen, 1436 wurde die prächtige Kathedrale päpstlich eingeweiht. Der Turm rechts am Hauptportal, Campanile, gilt als einer der schönsten Glockentürme Italiens. Die weit sichtbare Kuppel des Doms ist Wahrzeichen von Florenz.

Gegenüber dem Dom befindet sich das achteckige Battisterio di San Giovanni, das dem Schutzheiligen der Stadt (Johannes der Täufer) gewidmet ist und wie bereits erwähnt seit dem Bau des Doms dessen Taufkirche ist.



Hinweis: Florenz – siehe auch Route Via Romea Francigena für „Pilger auf zwei Rädern“ EuroVelo 5


 

Dom Santa Maria del Fiore



Nach oben



Nach oben

Lissabon / Schengen

Sitemap Impressum