Tours

Zwischen Orléans und Atlantikküste liegt Tours, eine Stadt, die auf eine lange Geschichte zurückblicken kann.

Bereits in vorrömischer Zeit gab es hier an der Loire eine Siedlungsgemeinschaft der Kelten, die Turonen, der Stadtname Tours ist wie es heißt vermutlich dadurch entstanden.

Schon immer hat Tours als Loireübergang eine große verkehrstechnische Bedeutung gehabt.


In der Geschichte des 3. Jh. wird als erster Bischof von Tours der Hl. Gantianus erwähnt, im 4.Jh. wurde Martin Bischof von Tours, er wiederum ließ eine Kirche bauen, überführte die Gebeine des Gantianus dorthin und sorgte u.a. damit dafür, dass Tour bereits im frühen Mittelalter Wallfahrtsort wurde.


Und auch die Grabstätte des HL. Martin von Tours (4.Jh.) – den meisten heute als St. Martin bekannt - wurde im Laufe der Zeit ein beliebtes Pilgerziel !

Martin von Tours hatte das Fränkische Reich (siehe auch Frankenwege / via francigena) weitgehend geprägt, durch sein heroisches Leben und seinen Tod als Märtyrer wurde er heilig gesprochen.

Wie überall im christlich orientierten Abendland….entstand auch in Tours in der „Blüte der mittelalterlichen Pilgerzeit“ auf einem Vorgängerbau eine Kathedrale, Saint Gatien, (geweiht Gantianus, s.o.), zu der 1267 die Reliquien des Hl. Mauritius und seiner Gefährten übertragen wurden. (siehe auch Abtei Saint-Maurice).


Tours war und ist einer der vier Sammelpunkte für die analog des „Liber Sancti Jacobi“ in Frankreich liegenden vier Jakobsweg-Zubringern, entspr. auch eine wichtige Pilgerstation auf dem camino.

Von Paris aus gingen mittelalterliche Jakobspilger erst einmal nach Tours, entweder über Orléans oder über Chartres.

Ab Tours ging es weiter über die Via Turonensis in Richtung Bordeaux und von da aus in die Nähe des Ortes Ostabat an die Stèle de Gibraltar, wo sich die Pilgerwege aus Paris, aus Vézelay und aus Le Puy-en-Velay zu einem einzigen vereinen.

siehe auch Pilgerroute für „Pilger auf zwei Rädern“ EuroVelo 3, sowie Pilgerorte Aachen, Köln, Luxemburg, Trier, Reims, Roncesvalles