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Pilgern und Pilgerwege
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Der Weg ist das Ziel …
… das Ziel ist der Weg…
Pilgern…das Wort klingt eigentlich altmodisch, die Situation des Unterwegssein aber ist hochaktuell.
Pilgern…das bedeutet Abenteuer...
Pilgern hat Tradition, seit Jahrhunderten folgen Menschen Pilgerpfaden.Das Pilgern kennen wir aus allen Religionen und Kulturen in allen Teilen der Welt zu allen Zeiten.
Diese web-Seite ist keine spezifische Seite über „den Jakobsweg“, diese Seite möchte generell über das Pilgern informieren, entsprechend heißt sie auch Pilger-Weg und eben nicht Jakobsweg… Allerdings finden sich auf dieser Seite sehr viele Informationen zum Thema Jakobsweg, ob in der Rubrik „Jakobspilger Info&FAQ“ oder bei den vielen Pilger-Wegen & -orten.
Pilgerreise,Wallfahrt - was bedeutet das eigentlich ? Im symbolischen Sinn ist Pilgern sowohl eine Initiation als auch ein Akt der Ergebenheit.
Eine Pilgerreise geht in erster Linie zurück auf den alten Glauben, dass übernatürliche Mächte ihre Kraft an bestimmten Orten besonders stark entfalten. Dies sind z.B. im Islam Mekka - der Geburtsort des Propheten, im Hinduismus Benares am Ganges, auch bekannt als Varanasi, "Stadt der Ewigkeit“, im Buddhismus sind es Stationen des Siddharta Gautama Buddha und für die Christen sind es die Schlüsselstationen im Leben Jesu Christi, der Mutter Gottes Maria oder eines Heiligen .
„Europa ist auf der Pilgerschaft geboren, und das Christentum ist seine Muttersprache“ ( J. W. v. Goethe)
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Wenn auch Pilgerweg und Wallfahrtsort seit Alters her Plätze mit religiöser Bedeutung sind und es im Mittelalter fast ausschließlich religiöse Motive waren, die den Pilger auf den Weg brachte, ist heute nur noch jeder zweite aus rein religiöser Überzeugung unterwegs.
Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon. Augustinus Aurelius (354-430)
Es scheint eine uralte Sehnsucht der Menschen zu sein: aufzubrechen aus dem Alltagstrott, Bekanntes hinter sich zu lassen, neue Wege zu suchen, um über Umwege doch ans Ziel zu gelangen.
Von dieser Sehnsucht getrieben und getragen brechen viele Menschen auf und begeben sich auf eine Pilgerreise. Sie machen sich auf den Weg…
Als Motivation dienen die Lust am Abenteuer und als Antrieb das „Sich sortieren“, das Schaffen von geistigem Raum.
Pilgern, also spirituelles Wandern, macht den Kopf frei, man kann vom Alltag abschalten, das stärkt und gibt Kraft.
Sich aus dem Alltag auszuklinken und in einer selbst gewählten „Auszeit“ einen oder mehrere Tage zu pilgern und sich auf spirituelle Wanderwege zu begeben, ist eine Wohltat für Körper, Seele und Geist.
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Durch die Bewegung des Gehens und eine sensible Wahrnehmung von Orten und Menschen unterwegs orientieren wir uns um: die äußere Reise wird zu einem inneren Vorgang.
„Man muss noch etwas Chaos in sich haben um einen tanzenden Stern gebären zu können“ (Friedrich Nietzsche, 1844-1900)
Eine Pilgerreise war und ist ein soziales Ereignis, sie führt zu Begegnungen und Austausch zwischen Menschen, die sich sonst vielleicht nie getroffen hätten. Unabhängig von Alter und Herkunft machen sich viele „auf den Weg“, allein oder in einer Gruppe.
Jeder hat seinen persönlichen Grund für eine Pilgerreise oder Wallfahrt.
“Wir sind Pilger, die auf verschiedenen Wegen auf einen gemeinsamen Treffpunkt zuwandern.“ (Antoine de Saint-Exupéry)
Im Zeichen der Zeit und des rapiden Wandels halten auch heute wieder viele Menschen gerne inne, eine Begegnung mit sich selbst bietet sich uns nicht nur beim Wandern in der Natur sondern auch als Pilger auf historischen Pfaden.
Wir wandern wieder, ob aus religiös-spirituellen Motiven, aus kulturellem Interesse, sportlichem Ehrgeiz, Naturverbundenheit oder Abenteuerlust: wir wandern, „nordic walken“, gehen….. – und auch der Pilger im 21.Jahrhundert ist gleichzeitig in sich gekehrt und aufgeschlossen.
„Einer der Wege zu sich selbst … führt über das Wandern“ (Graffity)
Pilgern heute verknüpft Brauchtum und Gegenwart, Besinnung und Wandern.
Wer sich heute auf einen historischen Pilgerweg macht tut dies auch, um neue Perspektiven und Gleichgesinnte zu finden.
Was unterscheidet einen Pilger heute von einem Wanderer? Ein Pilger sucht spirituelle Stätten auf!
Besondere Bedeutung haben seit Alters her Initiationsorte und –wege, Höhlen und Tempelhöhlen und die Stätten des Heiligen Landes wie auch die christlichen Wallfahrtsorte Rom, Santiago de Compostela oder die „Basilika der Jungfrau von Guadalupe“.
Es sind aber nicht nur die klassischen Pilgerwege christlichen Ursprungs wie Jakobsweg, Via Francigena oder die Pilgerreise nach Jerusalem, die uns auch im 21. Jh. auf den Weg bringen, auch suchen wir wieder verstärkt Kraftorte und Kultstätten auf, so z.B. Machu Picchu und Kailash und Stonehenge. Die Geomantie, die alte Wissenschaft von der Mystik der Orte, erfährt eine Renaissance, und die chinesische Lehre Feng Shui, eine über 3500 Jahre alte Wissenschaft, die sich mit den Einflüssen von Natur und Umwelt auf den Menschen und sein Verhalten beschäftigt, hat auch in der westlichen Welt einen bemerkenswerten Platz eingenommen.
Kraftorte, Pilgerwege oder Wallfahrten vermitteln wie eh und je das, was wir alle brauchen: innere Einkehr, Energie, Inspiration und Ruhe.
So sind es nicht nur prominente Wallfahrtsorte wie Fátima und Lourdes, antike Kultstätten wie Ephesos, Delphi und Tempelhöhlen wie Ajanti und Ellora oder Pilgerziele wie Jerusalem, Rom oder Santiago de Compostela, die derzeit wieder entdeckt werden, auch historische Pilgerwegstrecken wie z.B. die Via de la Plata werden wieder gesucht und gefunden.
Die mittelalterlichen „Zubringer“ zum Camino Francés haben wieder einmal …Hochkonjunktur. Im gesamten – vor allem deutschsprachigen - Raum Europas finden sich „plötzlich“ alte „Jakobswege“.
Es sind aber nicht nur „die Jakobswege“, die in unserer „Freizeitgesellschaft“ besonders nach Erscheinen des „Tagebuchs vom Kerkeling“ Aufsehen erregen. „Andere“ historische Pilgerwege wie die große historische und überregionale Strecke von Canterbury nach Rom über die Via Francigena oder regionale Routen wie z.B. Bonifatiusweg, Frankenweg, Wendelinusweg) regen das Interesse ebenso wie „Ausflüge“ und „Auszeiten“ in einem Kloster.
„Ich bin dann mal weg“ – mittlerweile (2006) nicht nur Buchtitel des Bestsellers von Hape Kerkeling über seinen rd. 800km langen Fußmarsch auf dem Camino francés im Jahre 2001…
„Ich bin dann mal weg“ ….mittlerweile auch ein Satz, der sich im deutschsprachigen Raum in kürzester Zeit umgangssprachlich etabliert hat wie kaum ein anderer.
Wir sind …MAL WEG….
Im Zeichen der Zeit werden „neue“ alte Pilgerwegstrecken in Form von "Sinnespfaden" oder "Seelenstegen" wieder entdeckt - zum Innehalten und als Anregung zur Meditation, wie z.B. Disibodenberg, Rothaarsteig oder in Spanien der Camino Fisterra.
Auch finden sich neben dem Rennsteig, „dem Vater aller Steige“ neue Fernwanderwege ( z.B. Ardennensteig, Eifelsteig, Harzer Hexenstieg, Heinich-Rennstieg, Hermannshöhen, Rheinsteig, Rennstieg, Saar-Hunsrück-Steig, Ökumenischer Pilgerweg, Westerwald-Steig) und Fernradwanderwege (z.B. Ochsenweg oder regionale Bikerwege wie die Alte Salzstraße), die spirituelle und historische Stätten streifen. Gar ein „Frauenpilgerweg“- der Egeria-Weg - formiert sich derzeit…, ein ökumenischer Pilgerweg zu den Pilgerstätten der Egeria, und auch der Begriff „Samstagspilgern“ gewinnt mehr und mehr an Bedeutung.
Man reist nicht um anzukommen sondern um unterwegs zu sein. (Johann Wolfgang von Goethe )
Spiritualität und Esoterik, Naturverbundenheit, Abenteuerlust und Neugierde, die Suche nach Gott und sich selbst, der Wunsch nach Authentizität – all das hat in unserer „Freizeit- und Spaßgesellschaft“ mit ihren erschreckend rapide ansteigenden psychosomatischen Erkrankungen einen großen, nicht zu übersehenen wunderbaren Platz belegt.
„mens sana in corpore sano“. Der alte lateinische Spruch (‚In einem gesunden Körper lebt auch ein gesunder Geist’) macht andersherum vielleicht viel mehr Sinn: ‚Je gesünder das ‚DenkFühlHandeln’ eines Menschen ist, desto gesünder bleibt auch sein Körper’.
„Gehen ist des Menschen beste Medizin." (Hippocrates, 460 . bis 375 v. Chr.)
Es scheint, dass der Mensch des 21.Jahrhunderts die Langsamkeit wieder entdeckt, um verändert in den Alltag zurückzukehren wenn auch eigenständig verlaufende Radfahrer-Wegvarianten derzeit eingerichtet werden, die parallel zur Fußstrecke verlaufen und sich bei „eiligen Pilgern“ ebenfalls großer Beliebtheit erfreuen.
Wer pilgert, durchläuft „ natürlich “ unentdeckte irdische und geistige, alte, vergessene oder verleugnete Räume…., und „so ganz nebenbei“ engagiert sich ein jeder Pilger oder Wanderer auch noch in Sachen Völkerverständigung, eben durch die Begründung internationaler Freundschaften:
Kurz gesagt, „Pilgern“ ist wohl (auch) heute definitiv für alle in all seinen Variationen zu betrachten... Die Grenzen zwischen Pilgern und Touristen verschwimmen ….wie auch die Grenzen und Möglichkeiten des camino.
Wir wandeln auf alten Spuren von „Geistesgrößen“, und wir wandern auf historischen und geschichtsträchtigen Spuren, um für uns selbst eine Chance bereitzustellen, Spiritualität und Größe mit uns selbst erleben zu können….….
„Werde, der du bist“ (Friedrich Wilhelm Nietzsche)
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